NEILA auf dem Dresdner Flächennutzungssymposium 2023
Wie schon im vergangenen Jahr präsentierten Mitglieder des Projekts NEILA auf dem Dresdner Flächennutzungssymposium (DFNS) Projektergebnisse. Schwerpunkte der Fachtagung, die am 13 und 14. Juli stattfand, waren Flächenpolitik, Flächenversiegelung und Methoden (Programm sowie Präsentationen finden Sie hier).
Unter dem Titel „Bestandsbebauungsdichteanalyse und Szenarien der Wohnraumbedarfsdeckung in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler“ referierten Tobias Henning (Rhein-Sieg-Kreis), Pascal Glass (Kreis Ahrweiler) und Peter Stroms (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung). Themenschwerpunkte bildeten die in NEILA entwickelte Inhalte: die Methodik zu Erfassung von Bestandsdichten, das Konzept zur Empfehlung von Bebauungsdichten sowie das Bilanzierungstool zur Erstellung von Bedarfsdeckungsszenarien.
Durch die Analyse der Bestandsdichten konnten für Siedlungsbereiche im Projektgebiet Bebauungsdichten erhoben werden. Datengrundlage hier sind Zensusdaten (Anzahl Wohneinheiten) und das Digitale Landschafsmodell (Siedlungsfläche). Durch die Analyse konnte der Blick auf die Siedlungsstruktur der Region geschärft werden. Zudem diente sie als Grundlage für das sog. Dichte-Konzept. Die entwickelte Methodik ist grundsätzlich auf beliebige Regionen und Kommunen anwendbar. So kam es aufgrund der Präsentation auf dem Symposium zu einem Austausch mit der Stadt Merseburg, die die vorgestellte Methodik für ihre Analysen und Planungen plant anzuwenden.
Im Dichte-Konzept werden für Potentialflächen Empfehlungen für angemessene Bebauungsdichten ausgesprochen. Diese stehen in Abhängigkeit zu lokalen Gegebenheiten, wie die Erreichbarkeit von SPNV-Haltepunkten und der Versorgungssituation (Lebensmitteleinzelhandel, Grundschulen, hausärztliches Angebot). Durch angemessene Bebauungsdichten, die sich von der Bestandsdichte abheben, kann ein Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme geleistet werden. Zudem kann die vorhandene Infrastruktur effizient genutzt und Verkehr vermieden werden.
Das Bilanzierungstool ermöglicht es den Kommunen zu analysieren wie viel Wohnraum mit den zur Verfügung stehenden Fläche in Anhängigkeit von der anvisierten Bebauungsdichte geschaffen werden kann. Hierbei ist eine Gegenüberstellung mit der von der Regionalplanung postulierten Bedarfen möglich. Das Tool bietet die Möglichkeit verschiedene Szenarien darzustellen. So können Annahmen über die Flächenverfügbarkeit getroffen werden oder Flächen, die konfliktbehaftet sind, ausgeschlossen werden.
Die Präsentation zum Vortrag wird in Kürze auf der Website des DFNS verfügbar sein. Weiterführende Informationen zur Methodik und den Projektergebnissen werden auch zu einem späteren Zeitpunkt in einem Artikel im Tagungsband bereitgestellt werden.
Weitere Informationen zum Projekt NEILA erhalten Sie hier.