Vorteile für Mensch und Umwelt: Agroforstsysteme an Fließgewässern

Das Bild zeigt in der Mitte ein kleines grades Fließgewässer, rechts davon junge Bäume, links ein Getreidefeld.
Das Bild zeigt in der Mitte ein kleines grades Fließgewässer, rechts davon junge Bäume, links ein Getreidefeld.
OLGA-Versuchsfläche in Peickwitz/Südbrandenburg | © Biomasse Schraden e. V.

Der 21. März ist der Internationale Tag des Waldes und der 22. März der Internationale Tag des Wassers. Sie wurden ausgerufen um jeweils den Schutz und die Bedeutung von Wäldern und Wasser aufmerksam zu machen. Wald bzw. Bäume und Wasser können sich auch gegenseitig unterstützen und schützen.

Agroforstsysteme haben grundlegend positive Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima, Tier- und Pflanzenwelt sowie auf das Landschaftsbild. Die im Verbundvorhaben OLGA untersuchten Agrarholzstandorte beeinflussen das Mikroklima im und am Fließgewässer. Besonders in warmen Sommermonaten, wo kleinere Fließgewässer regelmäßig austrocknen, sind Gehölzbestände wichtige Schattenspender und haben einen kühlenden Effekt. Das haben Vergleiche der Lufttemperatur innerhalb und außerhalb von Agroforst- bzw. Agrarholzsystemen im Rahmen der Analysen in der Forschungsphase gezeigt. Die gepflanzten Bäume binden darüber hinaus unter anderem CO2, fördern den Humusaufbau und reduzieren Erosion und damit Schadstoffeinträge von der benachbarten Nutzfläche in den Bach. Bei einer entsprechenden multifunktionalen Anlage fördern diese Gehölzsysteme die biologische Vielfalt am Gewässerrand und bilden zusammen mit der natürlichen Ufervegetation ein gutes Team zum Erhalt der Gewässerfunktionen und -qualität. Daneben bieten Agroforstsysteme reizvolle Aufenthaltsorte für Wild und andere Tierarten wie Vögel oder Insekten, tragen zum Erhalt der Kulturlandschaft bei und steigern die landschaftliche Ästhetik.

Vier Menschen stehen, sich unterhaltend im grünen Gras, vor einem Agrargehölzstreifen und einem kleinen graden Fließgewässer. Der eine Mensch hält einen Ziegelstein, der eine Sonde beschwert.
Am Ziegelstein befestigte Temperatursonde zum Monitoring der Gewässertemperatur im durch die Agrarholzplantage beschatteten Bereich | © Anke Hahn

Eine der OLGA-Versuchsflächen bei Landwirt Domin in Peickwitz im südlichen Brandenburg wurde im Sommer 2022 Schauplatz für einen mdr-Beitrag zur Agroforstwirtschaft. Manuel Wewer vom Institut für Wasserbau und Thermische Hydromechanik an der TU Dresden erklärt ab Minute 6:20 die installierte Technik im und am Peickwitzer Mühlgraben zur Messung der Gewässertemperatur, des Wasserstandes, Lufttemperatur, -feuchte und -druck sowie der Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlung. Die Messergebnisse geben Aufschluss über die Verschattungsleistung der anliegenden Agrarholzstruktur auf das Fließgewässer.

Mehr Informationen und Auswertungen der Messungen finden Sie hier.

Hier finden Sie eine Videodokumentation von einer Pflanzaktion und noch mehr zum Thema Agroforst und Wasserschutz, aufbereitet vom Partner-Verbundvorhaben WERTvoll.

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