VorAB veröffentlicht das Diskussionspapier „Nahwärme aus Biomasse?“ und den VorAB-Impuls „Wirklich werden lassen“
Im Handlungsfeld Energie hat das Verbundvorhaben VorAB dezentrale Wärmekonzepte in der Region Lübeck begleitet. Hierbei wurde im Rahmen der Einbeziehung von Akteuren und Akteurinnen aus der Wald- und Landwirtschaft deutlich, dass bei der Wärmeversorgung im ländlichen Raum in einem hohen Maße auf regionale Biomassepotenziale zurückgegriffen wird.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Zukunft diese durch Traditionen und Wirtschaftsweisen in der Urproduktion geprägten Versorgungslinien in Zukunft noch haben. Die vielfältigen Herausforderungen einer Energiewende, die auf Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Resilienz ausgerichtet sind, verlangen nach einer umfassenden Transformation der räumlichen, stofflichen und sozio-ökonomischen Strukturen und Produktionsweisen in der Wärmeversorgung der ländlichen Räume.
Ausgehend von diesen Herausforderungen untersucht das Diskussionspapier den Status-quo und mögliche Ansatzpunkte für dezentrale Wärmenetze unter Einbeziehung der Biomassepotenziale in der Region Lübeck. Es werden innovative Lösungsansätze vorgestellt und die möglichen Bedingungen ihrer Verallgemeinerung diskutiert. Abschließend macht der Autor deutlich, dass es eines eigenen, regionalen Planungs- und Politikansatzes bedarf, um die bestehenden, dezentralen und in Teilen auf Biomasse basierenden Wärmeversorgung in ländlichen Räumen weiterzuentwickeln. Im Rahmen der regionalen Netzwerkarbeit wird eine Verständigung über mögliche, zukünftige Nutzungspfade der Biomasse empfohlen. Es wird ein integrierter Managementansatz vorgestellt, der vor allem die Nutzung der Reststoff- und Abfallpotenziale aus der Wald- und Landwirtschaft, der Abfallwirtschaft und der Ernährungsindustrie bündelt und die Verwertungsoptionen mit Hilfe umweltbezogener Kriterien steuert.
Das Diskussionspapier finden Sie hier.
VorAB-Impuls „Wirklich werden lassen“
Signe Heins und Uta von Winterfeldt blicken auf zwei ausgewählte und ganz unterschiedliche Umsetzungsprojekte des letzten Jahres zurück. Das fiktive Wärmenetz „Realgie“ handelt von einer ganz besonderen Energie- und Wärmeversorgung. Das Energieteam „tut so, als ob…“ es in 2024 ein kleines sozial-ökologisches Wärmenetz geben würde. Im Aspenprojekt wird von der regionalen Wertschöpfungskette rund um die Verschalung eines Bürocontainers erzählt. Das Projekt ist ein kleiner Schritt hin zu einer anderen Realität. Gemeinsam haben beide Erzählungen, dass es um Kooperation, um gemeinsames Handeln geht.
Die Konfrontation mit der Wirklichkeit stellte für jede dieser Ideen ihre ganz eigenen Herausforderungen. Im Transformationsfeld Wald tat sich ein glücklicher Zufall auf – ein Gelegenheitsfenster – und die Dinge fügten sich fast wundersam ineinander. Im Transformationsfeld Energie war das fiktive Wärmenetz wie ein Anker in der zunehmend an Fahrt aufnehmenden kommunalen Wärmeplanung. In Wirklichkeit wird es dann anders – so tritt etwa an die Stelle einer erfundenen Gemeinde der „Realgie“ ein „wirklicher“ Ort.
Den VorAB-Impuls „Wirklich werden lassen“ finden Sie hier.