Städtebauliche Exkursion von NACHWUCHS in die Niederlande

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Innovative Wohnungsbauprojekte zeigen vielfältige Möglichkeiten und Anregungen für Nachhaltiges Agri-Urbanes ZusammenWACHSEN in verdichteten Stadtregionen.

Für innovative Ideen ist es hilfreich, über den Tellerrand zu schauen. Insbesondere wenn ein Weiter-So der flächenintensiven Siedlungsentwicklung verhindert werden soll. Aus dieser Überzeugung heraus, entstand im Projekt NACHWUCHS die Idee unterschiedliche Wohnungsbauprojekte in den Niederlanden zu besichtigen. Denn das dicht besiedelte Nachbarland mit stetig wachsender Bevölkerung begegnet seit jeher der aufgrund seiner geographischen Lage gegebenen Flächenknappheit mit innovativen Möglichkeiten der Landgewinnung und intensiver Flächennutzung.

25 Vertreter aus den Kommunen der Projektregion, des Region Köln Bonn e.V. und des NACHWUCHS-Projektes besichtigten in zwei Tagen 7 Wohnstandorte. Die Auswahl zeigte vielfältige Möglichkeiten, den Anspruch nach hoher Lebensqualität und des nachhaltigen Bauens mit einer hohen baulichen Dichte und sozialen Aspekten durch geförderten Wohnungsbau zu verknüpfen. Ein wichtiger Baustein für die Qualität und Attraktivität der Wohnstandorte ist die Einbindung von Grün, sowie die Kooperation mit biologischer Landwirtschaft. Einige Projekte nehmen den Schutz und die Gestaltung und das Erleben der umgebenden Landschaft in den Fokus. Ortskundige Referenten berichteten über die Konzeptionen und die Entstehungsgeschichte und zeigten auch Hemmnisse auf. Neben den Rundgängen durch die Quartiere gab es auch die Gelegenheit ein Haus in der Öko-Siedlung EVA-Lanxmeer von innen zu erleben.

Beim Abendprogramm in der Altstadt von Leiden tauschten sich Wissenschaftler und die kommunalen Praxispartner intensiv über die Qualitäten der Wohnprojekte aus. Besonders beeindruckend erschien vielen Exkursionsteilnehmern der oft sparsame Umgang mit privaten Gartenflächen zugunsten direkt angrenzender gemeinschaftlicher Gärten und Grünbereiche, die zum Beispiel durch Bewohnervereinigungen und Hausgemeinschaften partizipativ gestaltet und gepflegt werden. Ebenso vorbildlich erscheint die Einbindung des Fahrradverkehrs und die Gestaltung autofreier Bereiche. Generell zeugen die besichtigten Projekte, die durch das staatliche ViNEx Programm, die Kommunen oder durch private Initiativen angestoßen wurden vom planerischen Mut tradierten und konventionellen Lösungen des Siedlungsbaus innovative Ansätze gegenüberzustellen.

Die weitere transdisziplinäre Arbeit im Forschungsprojekt an Raumbildern, Prototypen und Siedlungsmodellen wird zeigen, wie die Impulse und Ideen der besichtigten Projektkonzepte auf die Anforderungen an die Entwicklungen von Siedlung und Land(wirt)schaft in der Projektregion, die Köln und ihr westliches Umland bis ins Rheinische Braunkohlerevier umfasst, übertragen werden.

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