Regionale und grenzüberschreitende Funktionsräume - Workshop-Rückblick

Organisiert vom European Observation Network for Territorial Development (ESPON) und dem European Urban Knowledge Network (EUKN) fand am 14. November 2019 in Prag eine Fachveranstaltung zu Definitionen, Beispielen und Methoden für die Post-2020-Programmplanung der europäischen Strukturförderung statt.

Ziel des Workshops war es, unterschiedliche Interpretationen des Begriffs der Funktionalität in Metropol- und Grenzregionen zu erfassen, anwendbare Methoden zur Definition der Parameter und Perimeter für Funktionalität vorzustellen sowie Beispiele aus der Praxis zur Governance von Metropolregionen und zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auszutauschen.

Unter anderem wurde zum aktuellen Stand der Fortentwicklung der Leipzig Charta gesprochen. Zwölf Jahre nach der Verabschiedung der Leipzig-Charta ist die integrierte Stadtentwicklungspolitik zunehmend Teil des politischen Mainstreams in Europa geworden, jedoch wirft der konsequente Umsetzungsprozess noch Fragen auf. Die Grundsätze der Charta sind heute genauso relevant wie 2007, jedoch hat sich der Kontext sowohl aus gesellschaftspolitischer als auch aus politischer Sicht geändert.

Gerade angesichts der laufenden Abstimmungen und Konsultationen zu einer neuen Leipzig-Charta, die mit Blick auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft in 2020 vom Bundesministerium des Inneren, Bau und Heimat (BMI) koordiniert wird, organisierten EUKN und ESPON gemeinsam diesen Workshop zu regionalen und grenzüberschreitende Funktionsräume.

Im Treffen wurden verschiedene Beispiele aus Deutschland, Polen, Rumänien und Tschechien vorgestellt. Sie zeigten durchaus unterschiedliche Auffassungen über den Begriff der Funktionalität.

Es wurde ein Arbeitspapier von ESPON vorgestellt, in welchem unterschiedlich Ansätze zur Abgrenzung funktionaler urbaner Areale (FUA) diskutiert werden. Insbesondere das Auseinanderfallen von de jure Zuständigkeiten und defacto Pendler-Strömen und Funktionsverflechtungen wird darin thematisiert.

In der Diskussion wurde beraten, wie die europäische Strukturförderung für Regionen nach 2020 auf ein fortentwickeltes Verständnis der funktionalen Räume aufgebaut werden kann.

Die Tagung ist dokumentiert auf der Website https://www.espon.eu/functional-areas