Regionale Erzeugung von Aktivkohle für Wasserreinigung und mehr - CoAct will es möglich machen

Regionale Erzeugung von Aktivkohle
Regionale Erzeugung von Aktivkohle für Wasserreinigung und mehr
Regionale Erzeugung von Aktivkohle für Wasserreinigung und mehr

Restbiomassen, etwa aus extensiver Landwirtschaft, Grünschnitt oder dem Garten, sind potenziell wichtige Ressourcen in einer Region.

Im Vorhaben CoAct wurden neben der Definitionsbestimmung für Restbiomassen auch eine Bedarfe- und Angebotsanalyse für Biomasse in der Region Bodensee durchgeführt. Dies hat ergeben, dass ca. 1.000 – 5.000 Tonnen Frischmasse pro Jahr für den Betrieb einer Pyrolyse- und Aktivkohleanlage nötig sind. Laut einer weiteren Studie sind diese Mengen im Bodenseekreis verfügbar.

Mit der Nutzung dieser Menge regionaler Biomasse könnten 100 - 200 t Aktivkohle und 150 kWhth/h nutzbare Abwärme gewonnen werden. Die Spannbreite wird durch die Art des Materials und die Menge an Wassergehalt des Rohmaterials beeinflusst. Genau diese Auswirkungen werden die Partner im CoAct-Vorhaben in der kommenden Projektphase noch vertiefter untersuchen.

Ein Hauptanwendungsgebiet für die Aktivkohle ist der Einsatz in Kläranlagen zur Wasseraufbereitung. Das Projekt hat die Wasserreinigungsleistungen von Aktivkohlen aus Biomassen untersucht. Mit der Beteiligung des Technologiezentrums Wasser (TZW) in Karlsruhe wurden Ergebnisse veröffentlicht, die auf eine höhere Reinigungseffektivität der Aktivkohle von Biomasse im Vergleich zu einer konventionellen Aktivkohle-Sorte hinweisen. Auch bei der Reinigung von Arzneimittelwirkstoffen, wie z.B. Diclofenac (Schmerzmittel) und Hydrochlorothiazid (Bluthochdruck-Senker), wurden bereits gute bis sehr gute Reinigungsleistungen festgestellt.

Bis zum Abschluss der ersten Projektphase im Juli 2021 sollen vier mögliche Szenarien für die Analgen-Umsetzung definiert sein, mit denen sich das CoAct-Verfahren im Landkreis umsetzen ließe. Diese auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse entwickelten „Verfahrensvarianten“ sollen auch auf andere Standorte und Regionen außerhalb des Bodenseekreises übertragbar sein.

Geplante CoAct Termine in nächster Zeit sind:

  • Eine weitere Untersetzung der Untersuchungsergebnisse durch ein Treffen mit Kläranlagenbetreibern,
  • ein Workshop zum Thema Nutzbarkeit von Material aus Ausgleichsflächen- und Landschaftspflege,
  • die Vorstellung des Projekts auf der Landesgartenschau in Überlingen vom 31. Mai – 2. Juni 2021 (Programmveröffentlichung folgt),
  • eine größere Informationsveranstaltung im zweiten Halbjahr 2021.

Weitere Informationen zu CoAct finden Sie auf der Website des Vorhabens und im Bericht.

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