reGIOcycle bei der Biotonnen-Challenge

Drei Frauen stehen dem Betrachter zugewandt und lächeln. Sie halten in der Mitte gemeinsam eine Urkunde.

„Deutschland sucht die Biotonnen Bessermacher“ – unter diesem Motto verlief die Biotonnen-Challenge 2023, an der sich auch das Verbundvorhaben reGIOcycle unter Leitung des Umweltcluster Bayern mit dem Projektpartner AWS (Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg) und den beiden assoziierten Partnern Landkreis Aichach-Friedberg und Landkreis Augsburg beteiligten. Auch der Projektpartner difu (Deutsches Institut für Urbanistik) unterstütze die Aktion. Dabei war das Ziel der Challenge, dass weniger Fehlwürfe in der Biotonne entstehen.

Bereits vor der Challenge hatte sich das Projekt reGIOcycle dem Thema „kunststoffarmer Biomüll“ angenommen. Beispielsweise wurden Wohneinheiten mit hoher Fehlwurfquote im Raum Augsburg identifiziert, es fanden Befragung von Bewohner:innen zum Sortierverhalten und diverse Workshops mit den Hausverwaltungen und Bewohner:innen statt. Im Anschluss wurden verschiedene Maßnahmen erarbeitet, u.a. die Teilnahme an der Biotonnen-Challenge 2023.

Startschuss der Challenge im Projekte reGIOcycle war eine Beprobung der Biotonnen in drei Fokusgebieten im Juni 2023. Sie legte den Status-Quo für die aktuelle Verunreinigung des Biomülls fest. Die angewandte Methodik, die sogenannte Chargenanalyse, ermöglicht es, genau festzustellen, welche Fremdstoffe sich im Biomüll befinden und wie hoch die Fehlwurfquote ist.

Das Ergebnis der ersten Analyse war äußerst vielschichtig und zeigte deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung des Biomülls. Eine der untersuchten Chargen wies beispielsweise einen bemerkenswert hohen Anteil an Grünschnitt auf, andere hingegen wiesen einen alarmierend hohen Anteil an Kunststofftüten auf.

In den Fokusgebieten mit hoher Verunreinigung folgten daraufhin verschiedenste Aufklärungsmaßnahmen, um den Fremdstoffanteil innerhalb des Aktionszeitraums zu reduzieren. Darunter fielen Aktionen mit Kindern, die spielerisch das Mülltrennen erlenen konnten, Auftritte auf Festivals in der Region, um auf das Thema aufmerksam zu machen sowie die direkte und indirekte Ansprache der Anwohnenden der Fokusgebiete, beispielsweise bei einem Nachbarschaftsfest oder durch das Verteilen von mehrsprachigen Informationsmaterialien. Den Bürger:innen wurden außerdem Papiertüten als Alternativlösung zu den leider oft verwendeten Plastiktüten für das Sammeln von Biomüll angeboten.

Die meisten Aktionen fanden in einer Großwohnanlage in Aichach statt, da dort die Fehlwurfquote besonders hoch war. Dort wurden auch einzelnen Haushalten ein Biomüll-Sammelbehälter, den sog. BiOTONi, aus im Projekt entwickelten naturfaserverstärkten Biokunststoff, zur Testung gegeben.

All diese Aktionen trugen Früchte, was bei der zweiten Chargenanalyse im April 2024 auch messbar gemacht werden konnte. Dabei war insbesondere der assoziierte reGIOcycle Partner, der Landkreis Aichach-Friedberg, so erfolgreich, dass dieser die Biotonnen-Challenge 2024 mit einer Reduktion des Fremdstoffanteils von 7,4 Prozent auf 3,1 Prozent in der besagten Großwohnanlage gewonnen hat.

Die Auszeichnung fand am 14. Mai 2024 auf der IFAT in München durch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Dr. Bettina Hoffmann auf der VKU-Bühne statt. Auch der AWS und der Landkreis Augsburg wurden bei dieser Veranstaltung mit einer Urkunde ausgezeichnet. Christina Zegowitz vom Umweltcluster Bayern bekam nach der Urkundeverleihung noch die Gelegenheit, die Erfahrungen der Sensibilisierungsmaßnahmen an der Großwohnanlage in Aichach mit dem Publikum zu teilen.

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