Offizieller Startschuss für das Verbundprojekt KOPOS
Unter Wahrung der COVID19-bedingt notwendigen Abstands- und Hygieneregeln trafen sich erstmalig am 17. September 2020 Vertreter*innen des im Februar 2020 gestarteten Projektes KOPOS ‒ „Neue Kooperations- und Poolingmodelle für nachhaltige Landnutzung und Nahrungsversorgung im Stadt-Land-Verbund“.
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtlinie „Stadt-Land-Plus“ geförderten Projektes ist es, neue Formen kooperativer Zusammenarbeit zwischen Akteuren in regionalen Ernährungssystemen zu identifizieren, zu initiieren und auf ihre Nachhaltigkeitswirkungen hin zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei die Fallstudienregionen Berlin-Brandenburg und Freiburg mit seinem Umland. Hierbei sollen insbesondere die Potenziale einer stärkeren Zusammenarbeit von städtischen und ländlichen Akteuren und ihren Aktionsräumen betrachtet und genutzt werden.
Im Forschungsprozess fokussiert KOPOS auf zwei thematische Schwerpunkte: einerseits werden kurze Wertschöpfungsketten als Ansatz eines regionalen Ernährungssystems untersucht (Modellregion Freiburg), andererseits geht es um die Sicherung und den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere für Neu- und Quereinsteiger (Modellregion Berlin/Brandenburg). Aus beiden Themenfeldern sollen integrierte Modelllösungen abgeleitet werden, die auch in anderen räumlichen Kontexten angewendet werden sollen.
Nachdem das Projekt bereits im Februar dieses Jahres startete, kam es am 17. September erstmalig zu einem persönlichen gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch über die geplanten und inzwischen erfolgten Arbeiten. Insgesamt 16 Projektpartner*innen aus 11 Institutionen trafen sich auf einer kleinen Freifläche am südlichen Stadtrand Berlins und berieten über gemeinsame Ziele und zukünftige Aufgaben im Projektverbund.
Die Berliner Stadtgüter GmbH, die selbst Projektpartnerin in KOPOS ist, nutzt die auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Berlin-Rudow und Großziethen gelegene Fläche, um dort Bildungsprojekte zur Biodiversität durchzuführen. Die Mitglieder des KOPOS-Projektes konnten sich somit vor Ort von den besonderen Herausforderungen stadtnaher Flächennutzungen überzeugen lassen. Anschließend folgte eine gemeinsame Exkursion zu den nahegelegenen „bauerngärten Mette“, die eine besondere Form von stadtnahen Selbsterntegärten praktizieren. In radialförmig angelegten Beeten, in denen jährlich Teilparzellen angemietet werden können, gärtnert die (überwiegend) aus Berlin kommende Kundschaft unter Anleitung und versorgt sich so über die Saison selbst mit frischem Gemüse und Kräutern.
Das Projekt KOPOS startet im Herbst 2020 mit einer Reihe regionaler Workshops, in denen Bedarfe, Handlungsoptionen und Kooperationserfahrungen für regionale Erährungssysteme und Flächensicherung in den jeweiligen Modellregionen ausgetauscht werden. Darauf aufbauend werden in 2021 Pilotvorhaben ausgeschrieben und begleitet werden. Diese Pilotvorhaben bilden einen wichtigen Baustein für die erste Projektphase, die bis zum Jahr 2023 gehen wird. Bei erfolgreicher Evaluierung der Zwischenergebnisse, besteht in einer zweiten Projektphase zwischen 2023 und 2025 die Möglichkeit, die Ansätze zu verstetigen und den Transfer auf andere Regionen zu untersetzen.
Webseite: https://www.kopos-projekt.de/