Naherholung und Tagestourismus als Impulsgeber

Das Verbundprojekt NaTourHuKi – Nachhaltiges Tourismuskonzept für Hanau und den westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises im Kontext des Regionalparks RheinMain – hat im Oktober 2024 seine Arbeitsergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung in Hanau vorgestellt.
Projektziele
Durch eine nachhaltige Strategie für die Naherholung und den Tagestourismus im hessischen Kinzig-Auental wurden Wege aufgezeigt, um Konflikte zwischen Erholung, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft zu lösen. Gleichzeitig hat das Verbundprojekt für die durch massive Verkehrsinfrastruktur und Siedlungsentwicklung belastete Aue, die auch eine Vielzahl an Naturschutzflächen aufweist, eine Perspektive aufgezeigt, bei der die Erholungsnutzung zu einem Katalysator regionaler Kooperation zwischen Stadt und Land wird.
Vorgehen
Der transdisziplinäre Ansatz hat auf der Basis intensiver Analysen die Potentiale, Chancen und Risiken im Kinzig-Auental in Hinblick auf Naherholung und Tagestourismus bewertet. Dabei wurden die Hauptkonfliktlinien herausgearbeitet und mittels Szenarien Lösungsansätze entwickelt. Dies wurde mit Akteur:innen u. a. aus den Bereichen Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft, sowie Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung der Kommunen und des Main-Kinzig-Kreises diskutiert. Daraus ergab sich die Konzentration auf zentrale Projekte, wie die Entwicklung eines Narratives für das Kinzig-Auental, die Konkretisierung der Kinzigauenroute des Regionalpark RheinMain sowie die Etablierung eines regionalen Kooperationsmodells.
Ergebnisse
Mit dem Projekt ist es gelungen, das Kinzig-Auental stärker als Erholungsraum in das Bewusstsein der Region zu verankern. Die Vorschläge zur nachhaltigen Entwicklung der Erholungspotentiale und der Freizeitinfrastruktur sind in dem Konzept für Tagestourismus und Naherholung dargestellt. Dies ist auch in die Nachhaltigkeitszertifizierung des Main-Kinzig-Kreises für den Tourismus eingeflossen. In diesem Rahmen wurde ein regionaler Nachhaltigkeitsrat eingerichtet, der als wichtiger Baustein zur Verstetigung im Rahmen des erarbeiteten Kooperationsmodelles dient. Dazu gehört, dass für die Umsetzung der im Rahmen des Projektes vorbereiteten weiteren Entwicklung der Kinzigauenroute des Regionalpark RheinMain eine Trägerstruktur entstehen wird.
Die Lösung von Konflikten wie z. B. zwischen Erholung und Naturschutz wird u. a. über die Lenkung von Besuchsströmen durch die Kinzigauenroute in Verbindung mit regional vernetzten Bildungsangeboten zu Natur und Landschaft angestrebt. Außerdem wurden Möglichkeiten einer stärkeren Verknüpfung von Radverkehr und ÖPNV entwickelt. Ein weiteres wichtiges Element ist die Überwindung sektoralen Denkens, z. B. durch die Verknüpfung der Gewässerrenaturierung im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie mit der Schaffung von naturverträglicher Erholungsinfrastruktur.
Das Projekt hat an verschiedenen Beispielen aufgezeigt, wie die Entwicklung von Naherholungsmöglichkeiten an der Kinzig mit dem Aufbau der Grünen Infrastruktur in den Kommunen verbunden werden kann. Die Potenziale für Klimaanpassungsmaßnahmen in Innenstädten und Gewerbegebieten wurden von Studierenden der TU Darmstadt geplant, entworfen und visualisiert.
Weitere Informationen sind auf der Projektwebsite www.natourhuki.de verfügbar.