Leitbild-Prozess für ein nachhaltiges Flächenmanagement in der Metropolregion Nürnberg
Quelle: Mit Material der EMN.
Die Metropolregion Nürnberg ist bekannt für eine hohe Vielfalt an regionalen Produkten. Für die Produktion der Spezialitäten werden landwirtschaftliche Flächen benötigt, die jedoch mehr oder weniger unbemerkt sukzessive verloren gehen.
20.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in vergangenen 10 Jahren verloren
Landwirtschaftliche Flächen sind die Grundlage, um regionale Lebensmittel und Spezialitäten herstellen zu können. Regionalprodukte sind auch deshalb wichtig, weil sie die (Kultur-) Landschaft prägen und Einkommen und Identität schaffen.
Die Metropolregion Nürnberg versteht sich als Vorbild für großräumige Stadt-Land-Partnerschaft und ist mit der Regionalkampagne „Original Regional“ zugleich einer der Pioniere auf dem Gebiet der Regionalprodukte. Um den Bestand an landwirtschaftlichen Flächen für die Herstellung von Regionalprodukten dauerhaft zu sichern, wurde 2018 im Rahmen des Stadt-Land-Plus-Projektes ReProLa ein Leitbild-Prozess in der großräumigen Stadt-Land-Partnerschaft der Metropolregion Nürnberg gestartet.
Leitbild-Prozess für Flächenmanagement- Der Weg bis zum Beschluss
Wissenschaftliche Analysen im Projekt wurde in einer Workshop-Reihe mit fachlichen Stakeholdern, u.a. Landschaftspflegeverbände, Ökomodellregionen, Regionale Planungsverbände, Bauernverband, Ämter und Handwerkskammern, diskutiert. Neben den fachlichen wurden die politischen Stakeholder – Landräte und (Ober-)Bürgermeister - in den Leitbild-Prozess eingebunden.
Leitbild-Entwurf „Metropolregion Nürnberg als Heimat für Regionalprodukte“
Übergeordnetes Ziel des Leitbildes ist der Erhalt der Kulturlandschaften und landwirtschaftlicher Flächen in der Region als Grundlage einer souveränen Versorgung mit regionalen Lebensmitteln, zur Sicherung von Beschäftigung und Wertschöpfung sowie zur Bewahrung von gesellschaftlichen und ökologischen Leistungen der Landwirtschaft.
Drei Bereichsziele konkretisieren dieses Ziel:
- Erhalt ausreichender landwirtschaftlicher Flächen für Regionalprodukte. Die mit diesem Ziel verbundenen Maßnahmen betreffen vorrangig die Planungsebene; vieles kann hier nur über politische Überzeugungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit in Gang gesetzt werden.
- Stärkung der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft. Lücken in den Wertschöpfungsketten von Regionalprodukten werden identifiziert und die regionale Wertschöpfung erhöht. Geplant ist eine gemeinsame Dachmarke zur besseren Vermarktung. Handreichungen und Best Practice Beispiele unterstützen Kommunen.
- Ausbau des Ökolandbaus auf 30% (2030), Bewahrung der vielfältigen Kulturlandschaften und ihrer gesellschaftlichen und ökologischen Leistungen. Hier liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung der Öko-Modellregionen.
Schritte zur Implementierung des Leitbildes
Das Leitbild soll im Rahmen der Governance der Metropolregion zur Anwendung kommen und setzt auf Beteiligung und interkommunale Kooperation. Die Kommunen in der Metropolregion Nürnberg verpflichten sich darin freiwillig auf die großräumigen Zielsetzungen des Leitbildes.
Das Leitbild soll u.a. als Orientierungsrahmen für die Kommunen gelten und bei der Entscheidung über Flächennutzungsänderungen helfen. Das Leitbild soll dem Rat der Metropolregion in seiner Sommersitzung 2021 zum Beschluss vorgelegt werden.
Weitere Informationen
- Näheres zum Leitbild-Prozess finden Sie hier als PDF zum Download (Stand 15.03.2021, EMN Monique Schindhelm).
- Der Status Quo des Leitbildentwurfs (Februar 2021) kann hier als PDF zum Download abgerufen werden.
- Weitere Informationen zum Projekt ReProLa finden Sie auf der ReProLa-Website der Metropolregion Nürnberg und bei uns.