2023 - ein wichtiges Jahr für die Agrar- und Ernährungspolitik in Deutschland
Das Jahr 2023 beginnt mit großen Änderungen in der Agrar- und Ernährungspolitik Deutschlands. Seit Beginn des Jahres ist der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) Strategieplan in Kraft getreten, dessen Ausarbeitung 2022 beendet und von der EU genehmigt wurde. Damit beginnt auch eine Förderperiode, bei der bis 2027 rund 30 Milliarden Euro von der EU für Deutschland bereitstehen. Neben der Unterstützung von resilienter landwirtschaftlicher Produktion unter Einbeziehung von Umwelt- und Klimaschutzleistungen, sowie der Förderung von biologischer Vielfalt, sollen mit den Fördermitteln auch ländliche Räume fit für die Zukunft gemacht werden.
Bis Ende des Jahres 2023 soll eine Ernährungsstrategie für Deutschland, unter Federführung des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft), ausgearbeitet werden. Ein erstes Eckpunktepapier wurde schon am 21.12.2022 von Cem Özdemir vorgestellt.
Das Eckpunktepapier stützt sich auf drei Kernpunkte:
- Gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährungsumgebung schaffen
- Ressourcen- und klimaschonende Ansätze fördern
- Ernährungskompetenz: gesunde und nachhaltige Ernährungsmuster fördern
Im ersten Kernpunkt werden Themen wie die Gemeinschaftsverpflegung, soziale Aspekte der Ernährung sowie die Gestaltung der Konsumlandschaft mit Präventionsmechnismen gegen zu hohen Zucker-, Fett- und Salzkonsum durch mangelnde Aufklärung zusammengefasst. Ein weiterer wichtiger Punkt, der immer mehr diskutiert wird, ist die Zuwendung zu mehr pflanzenbasierter Ernährung.
Der zweite Kernpunkt zielt direkt auf die Ebene von Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln, die resilienter, ökologischer und regionaler werden soll. Außerdem soll entlang der Wertschöpfungskette die Lebensmittelverschwendung reduziert werden.
Unter dem dritten Kernpunkt verbergen sich Themen wie, Ernährungsbildung, -kommunikation und -empfehlungen, mit besonderem Blick auch auf die Ernährung besonderer Verbrauchendengruppen, wie Kinder und Jugendlichen oder älteren Menschen.
Für die Ausarbeitung der Ernährungsstrategie setzt das BMEL auf die Beratung eines ressortübergreifenden Konsortiums aus Wissenschaft und Politik, um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten. Parallel wird das BMG (Bundesministerium für Gesundheit) Ansätze für mehr Bewegung erörtern und die Ernährungsstrategie ergänzen.
Quellen: BMEL