„Grund genug?!“ – Interaktive Ausstellung von SUSTIL
Wie gestaltet sich die Flächennutzung in der Hansestadt Lüneburg und im Landkreis aktuell und wie kann sie sich unter Berücksichtigung der globalen UN-Nachhaltigkeitsziele in Zukunft entwickeln? Im ersten Teil des Forschungsprojekts „SUSTIL“ der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus wurden gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen aus der Praxis unter Federführung der Leuphana Universität Lüneburg diese Fragen bearbeitet und dafür Szenarien entwickelt. Diese dienen als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen und Steuerungsinstrumenten zur Förderung einer nachhaltigen Landnutzung.
Vorstellung am Wochenende
Am 28. und 29.08. wurden nun erste Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen der interaktiven Ausstellung „Grund genug?! – Ein Forschungsprojekt zu nachhaltiger Flächennutzung mit Akteuren aus der Region (Phase I)“ im Kurpark Lüneburg wurde die Thematik einer nachhaltigen Flächennutzung spielerisch und leicht verständlich für alle Altersgruppen aufbereitet. Dass die Ausstellung trotz des regnerischen Wetters gut besucht war, zeigt die Relevanz des Themas Landnutzung in der Projektregion auf. Im Oktober zieht die Ausstellung weiter in den ländlichen Raum und wird in Bleckede an der Elbe für mehrere Wochen gezeigt.
Veranschaulichung der Flächeninanspruchnahme
Die Besucher*innen der Ausstellung konnten den Flächenverbrauch verschiedener Flächennutzungsarten konkret erleben, indem Rasenflächen im Kurpark entsprechend abgesteckt wurden. Auf den Wiesen des Kurparks wurden so z.B. der Flächenbedarf eines Logistikzentrums im Vergleich zu einer Schule oder der Flächenbedarf eines Ärztezentrums im Vergleich zu einem Einfamilienhaus veranschaulicht.
Zudem konnten Besucher*innen im Wandelgang des Kurpark Lüneburgs ihre Gedanken und Vorstellungen zu den Fragen „Was würden Sie persönlich mit 500 m² Fläche machen?“ und „Auf wieviel m² pro Person Wohnraum leben Sie?“ einbringen und in Diskussion mit den Kuratorinnen der SUSTIL-Ausstellung kommen.
Szenarien der nachhaltigen Flächennutzung 2040
Ebenfalls wurden die in enger Zusammenarbeit mit allen Projektpartner*innen entworfenen Szenarien für eine nachhaltige Landnutzung im Landkreis Lüneburg im Jahr 2040 präsentiert. Diese beschreiben wissenschaftlich hergeleitete Zukunftsvisionen, wie die bestehende Fläche im Landkreis Lüneburg genutzt werden könnte, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Dabei orientieren sich die Szenarien an UN-Nachhaltigkeitszielen, die für die Flächennutzung relevant sind. Die graphische Visualisierung der Szenarien hilft dabei, unterschiedliche Ausprägungen der Einflussfaktoren bildlich darzustellen und die Schwerpunkte der komplexen Szenarien schnell zu begreifen. Die Besucher*innen kamen über die graphische Darstellung der Szenarien rege ins Gespräch mit den Kuratorinnen der SUSTIL-Ausstellung und lieferten wertvolle und bereichernde Beiträge und Kommentare zu den bisher entworfenen Szenarien.
Ausgehend von diesen Szenarien werden in den kommenden Projektschritten mögliche Handlungsoptionen bezüglich nachhaltiger Landnutzung ermittelt und deren konkrete Umsetzung diskutiert. Auch hier ist zentral, dass die Interessen und Perspektiven aller Projektpartner*innen und der breiteren Öffentlichkeit berücksichtigt werden. So konnten während der Ausstellung „Grund genug?!“ bereits erste Teilnehmer*innen für die geplante Bürgerpartizipation des SUSTIL-Projekts gewonnen werden und anwesende Vertreter*innen von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf das Thema aufmerksam gemacht werden.
Fazit und nächste geplante Ausstellung
Frederike von der Lancken, Projektmitarbeiterin der Hansestadt und des Landkreises Lüneburg, kommentiert die Ausstellung „Grund genug?!“: „Die erste SUSTIL-Ausstellung war ein voller Erfolg. Uns ist es wichtig, das Projektthema Flächennutzung und Flächenverbrauch in die Öffentlichkeit zu tragen und nicht nur im stillen Kämmerlein über den Fragestellungen zu brüten. Von den Bürger*innen haben wir wertvolle Rückmeldungen erhalten und viele Besucher*innen kamen durch unsere Ausstellung wiederum selbst ins Grübeln.“ Insgesamt blicken die Kuratorinnen der SUSTIL-Ausstellung sehr zufrieden auf die Ausstellung zurück und danken allen Besucherinnen und Besuchern für ihre rege Teilnahme und die Inspirationen.
Im nächsten Jahr folgt Phase II der Ausstellung. Hier soll die Erarbeitung der möglichen ökonomischen Steuerungsinstrumente vorgestellt und mit den Bürger*innen aus Stadt und Landkreis diskutiert werden. Weitere Information finden Sie auf der Webseite des Vorhabens hier.