Forschungsprojekt NACHWUCHS bereist den Rhein-Erft-Kreis

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© Rhein-Erft-Kreis. Die Exkursion macht Halt an Haus Mödrath in der Nähe des Marienfeldes
© Rhein-Erft-Kreis. Die Exkursion macht Halt an Haus Mödrath in der Nähe des Marienfeldes

Pressemeldung Projekt NACHWUCHS

Die Bevölkerung der Stadtregion rund um Köln wächst und mit ihr der Bedarf an Siedlungsflächen. Alleine für den Rhein-Erft-Kreis prognostiziert das Statistische Landesamt bis 2040 ein Wachstum um 6 % auf dann knapp 500.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Geeignete Räume für neue Baugebiete werden aber knapp. Das stetige Siedlungswachstum erhöht den Konkurrenzdruck auf Frei- und landwirtschaftliche Flächen. Deren Verlust führt zu ökologischen Problemen. Im mit Bundesmitteln geförderten Forschungsprojekt NACHWUCHS suchen Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Aachen deshalb gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis und den umliegenden Kommunen nach innovativen Lösungen.

Auf der Suche nach Möglichkeiten für eine nachhaltige regionale Siedlungsentwicklung bereisten die Kooperationspartner vergangene Woche neuralgische Punkte der Siedlungsentwicklung im Kreis. Ziel der Exkursion war es, die theoretischen Überlegungen mit Besuchen vor Ort zu konkretisieren. Bei den Planungen geht es letztlich darum, neue Wohn- und Bauformen zu realisieren, die weniger Land und Ressourcen verbrauchen, gleichzeitig aber hohe Wohn- und Lebensqualität bieten.

Der Projektkoordinator Professor Theo Kötter von der Universität Bonn betonte, dass „der Schulterschluss der Forscher mit den regionalen Akteuren aus der Praxis für uns besonders wichtig für den Erfolg des Forschungsprojekts ist“. Deshalb plante die Kreisverwaltung eine Tour, auf deren Weg die Fläche des geplanten interkommunalen Gewerbegebiets INKA :terra nova, mehrere Standorte des Strukturwandels und der Rekultivierung am Tagebau Hambach und dem Marienfeld, die Bahnstadt Horrem in Kerpen und das aktuelle Siedlungsvorhaben an der Grube Carl in Frechen lagen. Der Planungsdezernent des Kreises, Berthold Rothe, gab den Startschuss der Tour mit den Worten des Freiherrn vom Stein: „Die Kenntnis des Ortes ist die Seele des Dienstes.“ Ein weiterer Zwischenstopp fand an Schloss Türnich statt, wo die Gruppe mit Eigentümer Godehard von Hoensbroech aktuelle Fragen des Umgangs der Landwirtschaft und naturnaher Naherholungsziele mit den Folgen des Klimawandels diskutierte.

Im nächsten Schritt werden die Wissenschaftler aus Bonn und Aachen über den regionalen Tellerrand hinausschauen: Geplant ist eine weitere Forschungsexkursion, die dann in die Niederlande führen wird, um dortige Projekte für innovativen Städtebau noch besser kennen zu lernen. Auf Nachfrage ist die Exkrusion auch für Extrerne offen. Die Einladung finden Sie hier und den geplanten Programmablauf der städtebaulichen Exkursion in die Niederlande am 2. - 3. September 2019 hier.

Die Forschungs- und Entwicklungsphase wird Mitte des Jahres 2021 abgeschlossen sein. Nach bisher einem Jahr Projektlaufzeit ist mit der Entwicklung von 20 regional abgestimmten Indikatoren zur Bewertung nachhaltiger Flächennutzung bereits ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Die kreisangehörigen Kommunen werden damit in die Lage versetzt, Flächenansprüche auf einer gemeinsamen Grundlage zu analysieren und im besten Fall Nutzungskonflikte aufzulösen oder zu vermeiden.

Der nächste Workshop des Projektes NACHWUCHS in der S.U.N. Region unter dem Motto "zusammenWACHSEN ‐ Status und Perspektiven" ist für den 4. November 2019 im Kreishaus Bergheim von 10:00 bis 17:00 geplant. Nach dem ersten erfolgreich verlaufenen Workshop zum Thema „Landnutzung unter Stress“ am 13. März 2019 lädt das Verbundvorhaben die interessierten Akteure in der Region ein zur Vorstellung weiterer Projektergebnisse. Neben der Diskussion dieser Ergebnisse soll die Gelegenheit ebenfalls genutzt werden, um mit den Akteuren über konkrete Fokusräume für die Testplanung von innovativen Siedlungsmodellen für die Region zusprechen. Weitere Informationen finden Sie in diesem Flyer.

Kontakt

Sebastian Pisi - Rhein-Erft-Kreis
E-Mail: sebastian.pisi@rhein-erft-kreis.de | Tel.: 02271/83-16125 | Fax: 02271/83-26110

Dominik Weiß - Universität Bonn
E-Mail: dominik.weiss@uni-bonn.de | Tel.: 0228/734657 | Fax: 0228/733708

 

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