Flächenentwicklung regional steuern
Die Regional- und Stadtentwicklung ist zeitgleich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, der Klimakrise, der Energiekrise und der Coronapandemie konfrontiert. Aus diesen resultieren heute wie auch zukünftig neue Flächenansprüche im Raum. Mit dem Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) „Regionale Steuerung der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“ sollen sowohl die Entwicklung der Flächenansprüche als auch die regionalen Steuerungsmöglichkeiten der Flächeninanspruchnahme in den Blick genommen werden.
Das Wirtschafts- und Wohlstandswachstum der letzten 150 Jahre war (und ist nach wie vor) eng mit einer steigenden Flächeninanspruchnahme verbunden. Die Besiedlung hat sich dabei zulasten der Landschafts- und Naturräume ausgedehnt, so dass heute knapp 15 Prozent der Fläche im Bundesgebiet als „Siedlungs- und Verkehrsfläche“ (SuV) klassifiziert werden. Zuletzt hat der Vereinigungsboom der 1990er-Jahre für eine besonders hohe Flächeninanspruchnahme mit zeitweise über 120 Hektar (SuV) pro Tag gesorgt. Seither ist die Flächeninanspruchnahme rückläufig und hat sich gegen Ende des letzten Jahrzehnts in Richtung 50 Hektar pro Tag verringert – trotz eines robusten wirtschaftlichen und demografischen Wachstums.
Mit dem MORO sollen sowohl die Entwicklung der Flächenansprüche als auch die regionalen Steuerungsmöglichkeiten der Flächeninanspruchnahme in den Blick genommen werden. Sieben regionale Modellvorhaben erproben innovative Ansätze der regionalen Steuerung der Siedlungsentwicklung. Zum 01.08.2023 wurde das Onlineportal www.moro-flaeche.de freigeschaltet. Hier werden die sieben Modellvorhaben vorgestellt und in einem wachsenden Prozess über die Projektlaufzeit hinweg auch die übergreifenden Erkenntnisse des Forschungsvorhabens dargestellt.