Bundesregierung veröffentlicht Eckpunktpapier zur nachhaltigen Biomassenutzung

Eckpunktpapier zur nachhaltigen Biomassenutzung von Bundesregierung veröffentlicht

Eine nachhaltige Biomassenutzung beginnt bereits bei der Ernte

Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK), das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und das Bundesumweltministerium (BMUV) haben gemeinsam ein Eckpunktpapier veröffentlicht, in dem die Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse aus der Wald-, Landwirt- und Abfallwirtschaft beschrieben werden.

Der Auftrag dafür kam direkt aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Das Papier fungiert als Orientierung für die Erreichung von Biodiversitäts-, Klima- und Umweltzielen auf Bundesebene. Der Handlungsrahmen wird durch Aspekte wie nachhaltig verfügbares Biomassepotenzial, Erhalt natürlicher Ökosysteme und Vorrang der Ernährungssicherheit im Eckpunktpapier gegeben.

Die Sicht des Papiers ist auf die mittel- und langfristigen Perspektiven für die Nutzung von Biomasse gerichtet. Die kurzfristige Rolle der Bioenergie im Kontext der Energieversorgungssicherheit stehen dabei nicht im Fokus. Das Eckpunktpapier behandelt auch das Thema des erhöhten Nutzungsdrucks auf Flächen – etwa den Konflikt zwischen Naturschutzflächen und Lebensmittelerzeugung.

Stadt-Land-Plus und nachhaltige Biomasse-Nutzung

Auch in den Verbundvorhaben der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus werden die nachhaltige Nutzung der Biomasseressourcen in Deutschland sowie die damit verbundenen Landnutzungskonflikte thematisiert:

Das Vorhaben VoCo verfolgt derzeit in einer Umsetzungsphase des Projekts verschiedene Pilotprojekte in der Region. Die Pilotprojekte beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

  • Die großen Energieversorger der Region Greifswald und Stralsund prüfen die Möglichkeit der Errichtung von Biomasse-Heizwerken in ihrem Fernwärmeverbundsystem.
  • Mit der Etablierung einer Moormanager*in wird in Greifswald die Bereitstellung geeigneter Flächen für die Paludi-Biomasse-Erzeugung systematisch unterstützt.
  • Eine Studie zu potenziellen Wärmebedarfen und deren Deckung aus Paludi-Biomasse für den Planungsraum Vorpommern soll eine kommunale Planungsgrundlage schaffen.

Auch das Projekt CoAct befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. Das CoAct-Verfahren, ein erprobtes Konzept zur Integrierten Festbrennstoff- und Biogasproduktion aus Biomasse (IFBB-Verfahren), wird von den Verbundpartnern mit dem neu entwickelten CoAct-Technikkonzept zur Erzeugung hochwertiger Aktivkohlen aus Restbiomassen erweitert. Eine Definition sowie Quantifizierung der verfügbaren Restbiomassen in der Untersuchungsregion (Bodenseekreis und Stadt Fried­richs­ha­fen), mit der das Vorhaben arbeitet, finden Sie hier.

Vorhaben des zweiten Stichtages der Fördermaßnahme (d.h. mit Projektstart im Jahr 2021 und in der Forschungsphase der Projektbearbeitung), die sich ebenfalls mit dem Thema Biomasse auseinandersetzen, sind OLGA (v. a. Agroforstsystem), VorAB (nachhaltige Nutzung des Lübecker Stadtwalds) oder reGIOcycle (v. a. Nutzung von Restbiomassen für Biokunststoffe und andere stoffliche Anwendungen).

 

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