Wie kann Kompensation mit Mehrwert für Naturschutz & Landwirtschaft gelingen? - Ergebnisse & Handlungsempfehlungen aus RAMONA
Zusammenfassung
Die Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsfläche und die damit verbundene Umsetzung der naturschutzrechtlichen Kompensation geht häufig zu Lasten der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Vorhandene Instrumente in den Eingriffsregelungen wie die vorweggenommene oder produktionsintegrierte Kompensation könnten diese Nutzungskonflikte entschärfen und die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz fördern. In der Praxis gibt es hierbei aber sowohl Divergenzen zwischen den Akteuren als auch rechtliche Hürden für eine aus landwirtschaftlicher Sicht zufriedenstellenden Umsetzung. Vor allem die rechtliche Sicherung von Maßnahmen stellt eine Hürde für die Akzeptanz von Maßnahmen aus landwirtschaftlicher Sicht dar. RAMONA hat deshalb Handlungsempfehlungen erarbeitet, die auch aus der Perspektive der Landwirtschaft eine Kompensation mit Mehrwert ermöglichen können. Vor allem in Bezug auf die produktionsintegrierte Kompensation sollten einheitliche (landesweite) Leilinien für die naturschutzfachliche Bewertung erarbeitet werden sowie eine Konkretisierung der Anforderungen zum Pflege- und Unterhaltungszeitraum erfolgen. In diesem Zusammenhang wären auch Alternativen zur grundbuchrechtlichen Sicherung der Maßnahmen erwägenswert, um die Kosten der Maßnahme nicht weiter zu erhöhen. Insgesamt sollte der Fokus bei der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen künftig noch stärker auf freiwillige Maßnahmen gelegt werden. Diese erlauben eine naturschutzfachlich sinnvolle Maßnahmenplanung im Kontext einer multifunktionale Landnutzung.