Wärmeplanungen in ländlichen Räumen: Chancen und Herausforderungen
Zusammenfassung
Die Zielsetzung der Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 erfordert auch einen Umbau der Wärmeversorgung. Die Anforderungen ergeben sich sowohl für Städte als auch für ländliche Räume. Die regionalen Gegebenheiten und Herausforderungen der Wärmewende unterscheiden sich jedoch. Die Bundesregierung hat mit dem Gebäudeenergiegesetz und dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung die Anforderungen an eine systematische Planung der Wärmewende neu justiert, jedoch die Unterschiede zwischen Stadt und ländlichen Räumen nicht hinreichend berücksichtigt. In ländlichen Räumen sind andere Akteur:innen und Strukturen sowie Insellösungen auf der Basis biogener Energieträger häufig zu beobachten. Diese Art der Energieversorgung basiert auf langjährigen Praktiken und eingespielten Wertschöpfungsketten. Szenarien zur Wärmeversorgung müssen daher die unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen der Betriebe und Regionen berücksichtigen. Darüber hinaus ist eine Koordination bei der Analyse der vorhandenen und bereits genutzten Biomassepotenziale von entscheidender Bedeutung, um die regionalen Potenziale strukturiert zu planen und nicht zu überlasten.
Wir kommen zu dem Schluss, dass die Unterschiede zwischen Stadt und ländlichen Räumen in einem integrierten Prozess zur Energie- und Wärmeplanung besonders berücksichtigt werden sollten. Dies betrifft insbesondere die Siedlungsstrukturen, die infrastrukturelle Ausstattung und den möglichen Zugriff auf regional verfügbare biogene Energieträger.