Restbiomassen zu Aktivkohle aufwerten – Lokale Potenziale identifizieren und testen

Zusammenfassung

Aktivkohle wird zunehmend in Kläranlagen eingesetzt, um Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrück-stände, Hormone oder Pestizide aus dem Abwasser zu filtern. Handelsübliche Aktivkohle basiert in der Regel auf fossiler Steinkohle und wird importiert. Gleichzeitig gibt es Restbiomassen, für die es keine oder nur mäßige Verwertungsoptionen gibt. Das CoAct-Konsortium hat daher in Kooperation mit verschiedenen Akteuren eine Reihe von pflanzlichen Rest- und Abfallstoffen definiert, die typisch für die Projektregion Bodenseekreis sind, aber auch in vielen weiteren Landkreisen Deutschlands vorkommen. Diese wurden systematisch auf ihre Verfügbarkeit für eine eventuelle Nutzung, technische Eignung, Wirtschaftlichkeit der Erfassung/Verarbeitung sowie auf die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen einer möglichen Verwendung als Rohstoff für die Aktivkohleproduktion (z.B. zusätzliches Verkehrsaufkommen, ökologische Effekte des Verbleibs in der Landschaft, etc.) untersucht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass aus regionalen Restbiomassen hochwertige Aktivkohle für den Einsatz in der vierten Klärstufe produziert werden kann, deren Eliminationsleistungen im Bereich von handelsüblichen Aktivkohlen liegen. In Relation zu dem aktuellen Verwertungsstatus der untersuchten Restbiomassen und unter Berücksichtigung einer Substituierung von Aktivkohle auf Steinkohlebasis durch regionale CoAct-Aktivkohlen, kann für alle untersuchten umwelt- und klimarelevanten Parameter eine deutliche Verbesserung nachgewiesen werden. Somit kann das CoAct-Technikkonzept sowohl zu einer Substituierung von konventionellen Aktivkohlen, als auch zu einem nachhaltigen Gewässerschutz beitragen.

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