Regionale Aktivkohle – Ökonomische und organisatorische Faktoren für eine erfolgreiche Herstellung

Zusammenfassung

Das CoAct-Verfahren ermöglicht es, aus Restbiomassen Aktivkohlen herzustellen. Die Wirtschaft-lichkeit des CoAct-Verfahrens hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Betrieb einer CoAct-Anlage an Klär- und Biogasanlagen und Wertstoff- oder Bauhöfe bietet Synergien, da Infrastruk-turen wie Faulturm/Fermenter mitgenutzt bzw. die Biomasselogistik mit wesentlich geringerem Aufwand bewerkstelligt werden kann. Grundsätzlich gilt es bei Dienstleistungen kontextabhängig zu entscheiden, ob einzelne Arbeitsschritte durch die Betreibenden einer CoAct-Anlage oder ex-terne Dienstleistende erbracht werden können.

Bei der Biomasseauswahl muss das Biomassepotenzial in der Region und die chemisch-technische Eignung der Aktivkohlen berücksichtig werden. Die Biomassenlogistik muss die Lager- und Transportanforderungen berücksichtigen (z. B. Schnittgut zeitnah silieren, um es Lagerfähig zu machen). Ziel der Logistik muss sein, eine CoAct-Anlage auch außerhalb der Vegetationsperi-ode kontinuierlich auszulasten.

Neben dem Absatz der Aktivkohlen, können unter bestimmen Umständen zusätzliche Einnahmen generiert werden, beispielsweise durch die Vermarktung überschüssiger Prozesswärme. Bei der Verarbeitung krautiger Biomassen im sogenannten IFBB-Verfahren an Kläranlagen kann der an-fallende Presssaft zugekaufte Kohlenstoffquellen substituieren. Grundsätzlich verspricht der CoAct-Ansatz durch die Kooperation unterschiedlicher Akteur:innengruppen eine Wertschöp-fungspartnerschaft im Stadt-Land-Kontext, die die Region unabhängiger von fossilen Rohstoffen und globalen Lieferketten macht.

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