Herausforderungen des derzeitigen Gewerbeflächenmanagements – Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt KoOpRegioN

Zusammenfassung

Die Vielfalt an neuen Zielen, Gesetzen und Regelungen sowie unterschiedliche Interessensgruppen auf mehreren Fachressort- und Planungsebenen bedingen eine zunehmende Komplexität der Abstimmungsprozesse in der gegenwärtigen Gewerbeflächenentwicklung. Über die formalisierten Prozesse hinaus besteht eine Vielfalt an informellen Praktiken aufgrund unterschiedlicher Ressourcenverfügbarkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen, die von außen nur schwer einsehbar ist.

In der Praxis der Gewerbeflächenentwicklung ist ein Gewerbeflächenmanagement auf kommunenübergreifender Ebene nur begrenzt umsetzbar. Es findet teilweise bei interkommunalen Gewerbegebieten und Industrie- und Gewerbeparks statt. Die planerische Praxis auf regionaler und kommunaler Ebene hat bei Gewerbeflächenentwicklung überwiegend neue Flächen im Fokus. Dies betrifft vorrangig die Neuausweisung, Erschließung und Vermarktung der baureifen Grundstücke. Meist ist ab der Genehmigung der Bauanträge eine weitere Betreuung des Gewerbegebietes nicht vorgesehen. Eine Folge hiervon ist die teilweise nicht effiziente und nicht mehr steuerbare Weiterentwicklung von Gewerbeflächen, z. B. die Entstehung von Brachflächen aufgrund von Firmenaufgaben oder Grundstücksverkäufen, die teilweise veränderte Nutzungen nach sich ziehen, die dann das Bestehen von Industriestandorten gefährden.

Um einen Wandel im Gewerbeflächenmanagement hin zu mehr Nachhaltigkeit und flächeneffizienten Ansätzen zu erreichen, müssen Zuständigkeiten und Kompetenzen der Kommunen und der regionalen Institutionen ergänzt und koordiniert werden. Dabei kann eine regionale Abstimmung von Nachhaltigkeitskonzepten und Flächensparpotenzialen richtungsweisend wirken, die jedoch mit den aktuellen Anforderungen der Kommunen im Bestand und in der Neuausweisung konfrontiert werden.

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