Grundlagen eines integrierten Wohnbauflächenkonzeptes

Zusammenfassung

Die Region Halle-Leipzig ist geprägt von einem engen Nebeneinander von Bevölkerungswachstum und -schrumpfung. Auch in Gebieten, in denen die Bevölkerung schrumpft, ist die Zahl der Baufertigstellungen gestiegen. Die Ausweisung neuer Baugebiete ist häufig geknüpft an Hoffnungen auf Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung, ohne das bisher einfach handhabbare Prognosemethoden zum Bedarf an Wohnbauflächen zur Verfügung standen. Für eine nachhaltige, bedarfsgerechte und regional abgestimmte Siedlungsentwicklung in Stadt-Land-Partnerschaften wurde deshalb eine umfassende Status quo Methodik zur Ermittlung des künftigen Wohnbaubedarfs erstellt. Diese soll weitestgehend automatisiert in ein regelmäßiges Monitoring übergehen und den Gemeinden als Entscheidungsgrundlage für notwendige Planungsprozesse dienen.

Um den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Entwicklungsdynamiken der Gemeinden gerecht zu werden, wurden diese zu vier verschiedenen Raumtypen zusammengefasst. Innerhalb dieser erfolgt die Berechnung künftiger Wohnbauflächenbedarfe. Außerdem wird mit drei verschiedenen Entwicklungsszenarien gearbeitet, die jeweils unterschiedliche Bevölkerungsentwicklungen annehmen, um die künftige Wohnbauflächennachfrage der Region bestmöglich abschätzen zu können.

Für eine nachhaltige Wohnbauflächenentwicklung ist es nicht nur wichtig zu ermitteln, wie viel Wohnraum künftig benötigt wird, sondern auch wo dieser entstehen soll. Um einer zerstreuten Wohnraumentwicklung an abgelegenen Lagen und deren negativen Folgen entgegenzuwirken, hat Interko2 mit dem Prüforte-Ansatz ein Bewertungsschema entwickelt, um gut versorgte und erreichbare Kernorte zu verorten. Der ermittelte regionale Wohnbauflächenbedarf über den Eigenbedarf hinaus wird auf diese Prüforte verteilt. Darüber hinaus ermöglicht der Ansatz erstmals auch Abschätzungen über die Potenziale im Wohnungsbestand, wie z. B. aktueller Wohnungsleerstand und künftig altersbedingt leerfallende Wohnungen, sowie Zusammenlegungspotenziale.

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