Kommunale Mehrwegkonzepte am Beispiel des Augsburger Bechers
Zusammenfassung
Mit dem Projekt reGIOcycle wurden regionale Kreisläufe optimiert und die Ressourceneffizienz in der Region Augsburg verbessert. In diesem Zusammenhang wurde der Augsburger Becher als Deutschlands erstes kommunal entwickeltes Mehrwegbechersystem für Kaltgetränke entwickelt. Ziel des Augsburger Becher ist es, das erhöhte Abfallaufkommen durch Einwegverpackungen und Littering, also Vermüllung im öffentlichen Raum, zu reduzieren. Zudem sollen die Kosten für die Beseitigung für Litteringabfälle reduziert werden, denn diese werden in Deutschland auf bis zu 434 Millionen Euro im Jahr geschätzt.
Der in Zusammenarbeit mit der lokalen Gastronomie entwickelte Augsburger Becher fasst 0,4 Liter und besteht aus transparentem Polypropylen (PP). Der Becher ist bis zu 300-mal wiederverwendbar. Eine Ökobilanz-Studie der Universität Augsburg zeigte, dass der Becher ab sechs Nutzungen CO2 einspart.
Im Jahr 2022 wurden 25.000 Becher bereitgestellt und pilothaft getestet: Zum einen bei der Großveranstaltung zur Kanu-WM 2022, zum anderen innerhalb von 17 Monaten in der Augsburger Innenstadt mit dort ansässigen Gastronomiebetrieben. In diesem Zeitraum konnten spannende Erkenntnisse über kommunale Mehrwegsysteme gesammelt werden.
Seit Januar 2024 werden die Becher über einen professionellen Eventverleih vermietet, inklusive Spülservice. Eine alternative Version aus Biokunststoff wurde ebenfalls im Projekt entwickelt. Um ein erfolgreiches Mehrwegsystem zu etablieren, sind politische Unterstützung, aktives Bewerben und ein starkes Engagement der Bürger:innen notwendig.