Kommunale Bodenwende als Chance für nachhaltige Entwicklung

Zusammenfassung

Landwirtschaftliche Flächen erfüllen eine Vielzahl wichtiger Ökosystemleistungen für die Gesellschaft und sie genießen daher auch einen allgemeinen Schutzstatus z. B. durch das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) sowie durch das Raumordnungsgesetz (ROG). In der Praxis führen die vielfältigen Nutzungsansprüche an Land jedoch häufig dazu, dass landwirtschaftliche Flächen eher als „Bodenreserve“ angesehen und im raumplanerischen Abwägungsprozess „wegargumentiert“ werden. Eine Bodenwende zu mehr Nachhaltigkeit wird benötigt! Diese sollte auch eine Reform der Verpachtungspraxis inkludieren. Hierzu können insbesondere die öffentlichen Flächeneigentümer (Bund, Land, Städte und Kommunen) angehalten werden, die zusammen mit den Kirchen signifikante Flächenmengen verwalten oder besitzen. Bei der Neugestaltung der Verpachtungspraxis muss vom gängigen Paradigma der Vergabe nach dem Höchstpreisgebot zugunsten weiterer, an Nachhaltigkeit ausgerichteter Kriterien abgewichen werden. Trotz Gestaltungsfreiheit bei den Verpachtungsbedingungen haben bislang nur wenige öffentliche Flächeneigentümer ihre Verpachtungspraxis an Nachhaltigkeitsaspekte ausgerichtet. Dies hat das KOPOS-Projekt im Rahmen von empirischen Erhebungen identifiziert. Eine weitere Hürde ergibt sich aus den Kapazitäts-, Ressourcen- und damit Wissensdefiziten in den Liegenschaftsverwaltungen sowie einem bestehenden Missverhältnis zwischen Aufwand und antizipiertem Nutzen einer Bodenwende. Es braucht eine stärkere Sichtbarkeit von „Good Practices“ und einen vereinfachten Zugang für die Praxis zu notwendigen Informationen.

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