Wie können sensibler Naturraum, Erholungsnutzung & Verkehr in Einklang gebracht werden?
Zusammenfassung
Das Tagestourismus- und Naherholungskonzept für das hessische Kinzig-Auental eröffnet Synergien für eine nachhaltige Zukunftsentwicklung. Die Aue wird geprägt durch viele Naturschutzflächen, aber auch von einer massiven Verkehrsinfrastruktur. Trotz des dadurch geprägten Landschaftsbildes, des Lärms und der Zerschneidung ist es auch ein Raum für Naherholung und zunehmenden Tagestourismus. Das Konzept versucht, eine verbesserte Erholungsfunktion mit dem Natur- und Hochwasserschutz und landwirtschaftlicher Nutzung zusammenzubringen. So lässt sich z. B. die weitere Renaturierung der Kinzig mit dem Ausbau von extensiven Erholungsmöglichkeiten am Wasser verknüpfen. Umweltbildung und Besuchslenkung bieten Naturerleben und stärken zugleich den Schutz hochsensibler Auenlebensräume. Dies soll z. B. die weiterentwickelte zentrale Freizeitroute, die zukünftige Kinzigauenroute des Regionalpark RheinMain leisten. Vorschläge zur Aufwertung des Radfernwegs R3 inklusive einer besseren Verknüpfung an den ÖPNV ergänzen das Routenkonzept. Durch den Fokus auf Naherholung und Tagestourismus soll sich die Wahrnehmung der Kinzigaue in der Region mittelfristig verändern. Dazu ist ein neues Narrativ erarbeitet worden. Als verbindendes Landschaftselement fließt die Kinzig durch 14 Kommunen, u. a. in Hanau durch die hoch versiegelte Innenstadt. Das Projekt verknüpft Ideen zur Entwicklung der grün-blauen Infrastruktur entlang der Kinzig, um einerseits attraktive grüne Freiräume zu schaffen, die andererseits Bausteine der notwendigen Klimaanpassung sind.