Stadt-Land-Plus Workshop "Digitalisierung"

Dortmund

Der erste Workshop zum Querschnittsthema Digitalisierung fand am 8. Mai 2019 im Rathaus der Stadt Dortmund (Saal Westfalia), Friedensplatz 1, 44135 Dortmund statt.

Die Veranstaltung baute auf Diskussionsergebnisse der Auftaktkonferenz Stadt-Land-Plus im November 2018 auf. Im Querschnittsworkshop „Digitalisierung“ wurde einvernehmlich festgestellt, dass Digitalisierung eine wesentliche Voraussetzung für die Bearbeitung komplexer Aufgaben (ausgeprägt beim Thema Flächenmanagement, Wohnungsbau) im interkommunalen, regionalen Verbund ist und (planerische) Entscheidungen mit digitalen Systemen sehr viel schneller, fundierter und vor allem integrativer vorbereitet werden können.

Workshop-Konzept:

  • Instrumentelle Ebene: Digitalisierung als Katalysator für fundierte und effiziente Planung, Monitoring, Datenmanagement und Entscheidungsunterstützung verlangt Know-How-Austausch zu geeigneten Systemen, organisatorischen, methodischen und rechtlichen Fragen (auch Datenschutz) sowie Standardisierungsprozessen
  • Konzeptionelle Ebene: Strategische Chancen der Digitalisierung (etwa zur Raumüberwindung, integrierte Mobilität, Daseinsvorsorge) für eine nachhaltige Entwicklung verlangt Know-How-Austausch zum Beitrag von Digitalisierung zur Leistungsverbesserung in für gleichwertige Lebensbedingungen relevanten Handlungsfeldern
  • Vereinbarung zur Zusammenarbeit der Verbundvorhaben und möglichen Entwicklung gemeinsamer Produkte (z. B. Bildung einer Arbeitsgruppe der Verbundvorhaben und des Querschnittsprojekts zur Abstimmung des Wissens- und Datenmanagements in SLP; Anschieben einer gemeinsamen Publikation als Review zur strategischen Bedeutung der Digitalisierung für Stadt-Land-Beziehungen). Auch werden Forschungsbedarfe sowie der Begriff gleichwertiger Lebensverhältnisse im Kontext der Digitalisierung dargelegt.

Dokumentation der Veranstaltung

Protokoll gesamt (PDF) und Link zum Newsbeitrag

Mit Blick auf die zukünftige Arbeit zum Querschnittsthema Digitalisierung wurde sich auf ein weiteres gemeinsames Vorgehen verständigt. Weil zurzeit verschiedene Verbundvorhaben parallel an der Entwicklung einer Indikatorenbasis für Web-Lösungen arbeiten, soll versucht werden, ein gemeinsames Produkt zu entwickeln. Idee ist es eine Indikatorenbasis anbieten zu können, die zukünftig bei der Entwicklung von Web-Lösungen – auch außerhalb der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus – herangezogen werden kann.

Das Querschnittsvorhaben wird dazu zunächst auf die Verbundvorhaben zukommen und anschließend in Abstimmung prüfen, wie ein weiterer Austausch zielorientiert organisiert werden kann.

Hintergrund

Der Workshop Digitalisierung baute auf Diskussionsergebnisse der Auftaktkonferenz Stadt-Land-Plus im November 2018 auf. Im Querschnittsworkshop „Digitalisierung“ bei dieser Auftaktveranstaltung wurde einvernehmlich festgestellt, dass Digitalisierung eine wesentliche Voraussetzung für die Bearbeitung komplexer Aufgaben (ausgeprägt beim Thema Flächenmanagement, Wohnungsbau) im interkommunalen, regionalen Verbund ist und (planerische) Entscheidungen mit digitalen Systemen sehr viel schneller, fundierter und vor allem integrativer vorbereitet werden können.

Digitalisierung und digitale Angebote eröffnen auch vielfältige Möglichkeiten innerhalb der Region eine höhere Leistungsfähigkeit und somit Lebensqualität zu generieren. Beispiele sind Mobilitäts- und Bildungsangebote. Es gilt diese digitalen Möglichkeiten gezielt einzusetzen und für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu nutzen.

Im Hinblick auf die weitere Bearbeitung im Rahmen der Fördermaßnahme wurde festgestellt, dass ein frühzeitiger Know-how-Austausch zu geeigneten Systemen (GIS), zu organisatorischen, methodischen und rechtlichen Fragen (auch Datenschutz) als sehr hilfreich eingeschätzt wird.

Mit Schreiben vom 12. Februar wurden die Verbundkoordinatoren über die Workshopplanung unterrichtet und gebeten, Ihre thematischen Interessen zu benennen. Die Antworten zeigen ein starkes Interesse an dem Erfahrungsaustausch mit einer hohen Priorität für einen Überblick über die bestehenden Web-GIS-Lösungen und die Sammlung und Ermittlung von (Web-)GIS-Bedarfen innerhalb der SLP-Projekte. Eine weitere Thematik mit ausgeprägtem Interesse betrifft die Verbesserung des öffentlichen Leistungsangebotes und den Zusammenhang mit gleichwertigen Lebensbedingungen.

Daraus ergaben sich folgende Ziele für den Workshop:

  • Know-How-Austausch zu geeigneten Systemen, organisatorischen, methodischen und rechtlichen Fragen (auch Datenschutz) sowie Standardisierungsprozessen = instrumentelle Ebene: Digitalisierung als Katalysator für fundierte und effiziente Planung, Monitoring, Datenmanagement und Entscheidungsunterstützung.
  • Know-How-Austausch zum Beitrag von Digitalisierung zur Leistungsverbesserung in für gleichwertige Lebensbedingungen relevanten Handlungsfeldern = konzeptionelle Ebene: Strategische Chancen der Digitalisierung (etwa zur Raumüberwindung, integrierte Mobilität, Daseinsvorsorge) für eine nachhaltige Entwicklung.
  • Vereinbarung zur Zusammenarbeit der Verbundvorhaben und möglichen Entwicklung gemeinsamer Produkte (z. B. Bildung einer Arbeitsgruppe der Verbundvorhaben und des Querschnittsprojekts zur Abstimmung des Wissens- und Datenmanagements in SLP; Anschieben einer gemeinsamen Publikation als Review zur strategischen Bedeutung der Digitalisierung für Stadt-Land-Beziehungen) = auch Forschungsbedarfe sowie Darlegung des Begriffs gleichwertiger Lebensverhältnisse im Kontext der Digitalisierung – was kann das SLP Querschnittsthema Digitalisierung leisten und Abgrenzung bzw. Synergien zum SLP Querschnittsthema Gleichwertige Lebensverhältnisse.
Begrüßung und Einführung

Dr. Melzer, Institut Raum & Energie und Beatrice Lange, UBA, begrüßen die Teilnehmenden im Namen des Querschnittsvorhabens und eröffnen den Workshop mit der Vorstellung des Programms. Sie stellen kurz nochmals die Ziele, Projektcluster und Querschnittsthemen des wissenschaftlichen Querschnittsvorhabens Stadt-Land-Plus vor. Außerdem wird das Querschnittsthema Digitalisierung in den aktuellen politischen Kontext und seine Relevanz zur Erreichung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland gesetzt. Es wird auf das Hauptgutachten 2019 des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ hingewiesen, das einen hohen Stellenwert für die Stadt-Land-Plus Forschung aufweist. Der WBGU fordert u. a. eine Stärkung der interdisziplinären Forschung und die bestehenden Programme für Nachhaltigkeit um Digitalisierung et vice versa zu erweitern. Mit Blick auf die Ausgestaltung nachhaltiger Stadt-Umland Beziehungen und gleichwertiger Lebensverhältnisse sollen dem Gutachten zufolge neue Technologien angewendet werden, um Menschen Zugang zu Basisdienstleistungen bei sinkendem Ressourcenverbrauch zu ermöglichen.

Anschließend stellen die Teilnehmenden sich und ihr jeweiliges Projekt kurz vor und erläutern ihr Interesse am Thema Digitalisierung.

Digitalisierung als Entwicklungsstrategie

Impulsbeiträge

Smart City Allianz Dortmund

Michaela Bonan, Stadt Dortmund, KuDeQua
Die Smart City Allianz Dortmund ist eine Dialog- und Projektplattform für einen gemeinschaftlichen und beteiligungsorientierten Ansatz zur Entwicklung und Umsetzung einer gesamtstädtischen Smart City- und Digitalisierungsstrategie. Sie vernetzt Unternehmen, Verbände, Institutio-nen, wissenschaftliche Einrichtungen, Politik und Verwaltung. Gemeinsam mit der Wissenschaft und Wirtschaft werden innovative Demonstrationsprojekte zur intelligenten und vernetzten Stadtentwicklung initiiert und umgesetzt. Durch intelligente Vernetzung von Systemen und Menschen können Kosten reduziert, Ressourcen gespart und eine effektivere Steuerung der Stadt realisiert werden.

Es wird deutlich, dass Digitalisierung in der Quartiersentwicklung verschiedenste Möglichkeiten bietet, da sich aufgrund von Datenanalysen neue Steuerungsmöglichkeiten ergeben, die ein früh-zeitiges, zum Teil präventives Handeln ermöglichen.

Die Kernbotschaften von Frau Bonan sind:

  • Kommunen werden in allen Lebensbereichen digital, die Frage ist nur, ob Politik und Verwaltung das steuern oder ob sie nur reagieren. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit diesem Querschnittsthema von hoher Bedeutung.
  • Digitalisierung hat ein großes Potenzial zur Leistungssteigerung und für gleichwertige Lebensbedingungen. Dabei sind alle notwendigen technischen und konzeptionellen Voraussetzungen vorhanden. Es fehlen aber das Wissen darum, teilweise auch das nötige Engagement und in der Folge die Kapazitäten zur Umsetzung.

Aus den Ausführungen von Frau Bonan wird deutlich, dass gerade für kleinere Kommunen der nötige Aufwand zur Umsetzung von Digitalisierungsstrukturen kaum leistbar ist. Im Plenum wird vor allem dieser Hinweis aufgenommen und verdeutlicht, dass Kooperation und Allianzbildungen als zentrales Thema für Digitalisierungsstrategien aufgefasst werden sollten. Auch der Aufwand zur Akquirierung von Fördergeldern ist für kleinere Kommunen selten leistbar. Als Beispiel wird der aktuelle Förderaufruf des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zur Einreichung von Modellprojekten Smart Cities genannt.

Präsentationscharts finden Sie hier.

Digitales Gewässermanagement als Beispiel

Lars Stratmann, Stowasserplan GmbH & Co. KG

Mit Hilfe der webbasierten Management-Software PROGEMIS® können das Gewässermanagement effektiver gestaltet und Kosten dauerhaft reduziert werden, indem es integriert gleichermaßen Hochwasservorsorge, Gewässerentwicklung und Gewässerunterhaltung berücksichtigt. Eine Systematisierung der Prozesse und Informationsflüsse in der Gewässerunterhaltung und -entwicklung reduziert nicht nur den Verwaltungsaufwand und die Kosten, sondern versucht die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen zu erleichtern. Dies ist insbesondere für kleinere Kommunen ein Vorteil, die Zugang zu relevanten Fachinformationen erlangen.

Mit Hilfe der Software können Maßnahmen des Gewässermanagements digital verwaltet und dar-gestellt werden. PROGEMIS® steht über das Internet auf mobilen Endgeräten auch vor Ort zur Verfügung. Maßnahmen können so mobil am Gewässer geplant, Beschreibungen und Ausführungsdetails des Maßnahmenkatalogs nachgelesen und die Umsetzung mit wenig Aufwand dokumentiert und abgenommen werden. Für die Planung in den Folgejahren steht somit eine kontinuierlich wachsende und verbesserte Datenbasis zur Verfügung.

Zudem bietet PROGEMIS® die Möglichkeit eines Wissenstransfers und einer Informationsvernetzung zwischen den Kommunen und Verbänden, über die Behörden im Landkreis und auf Landes-ebene bis zur Öffentlichkeit. Maßnahmen können direkt vom Gewässermanagement für die Beteiligung freigeschaltet werden, und ein Dialog wird zwischen den beteiligten Akteuren ermöglicht. Hierfür bietet es unterschiedliche Module für den jeweiligen Akteurskreis an, die derzeit teils umgesetzt und teils vorkonzipiert sind.

Die Software wird anhand der Anforderung aus der Praxis stetig weiterentwickelt und kann als Open Source Web-GIS-Software ohne Lizenzkosten genutzt werden.

Präsentationscharts finden Sie hier.

Block I: Diskussion ausgewählter Fragen an Thementischen

An zwei Thementischen werden die Herausforderungen zur Erarbeitung von Digitalisierungsstrategien anhand folgender Leitfragen diskutiert.

  • Wie baut man digitale Allianzen?
  • Wie können unterschiedliche Bereiche vernetzt werden?
Ergebnisse Thementisch I
  • Aus den vorgestellten Praxisbeispielen und eigenen Erfahrungen werden unterschiedliche Herangehensweisen und Voraussetzungen zur Bildung von Allianzen und Vernetzung ein-geordnet. Problematisch sei die Annahme in einzelnen Verwaltungen, dass Digitalisierung als Mittel zur Personaleinsparung genutzt werden könne. Dies reduziere die Bereitschaft, sich mit den Möglichkeiten der Digitalisierung fundiert auseinanderzusetzen.
  • Notwendigkeit sei hingegen die Bereitschaft zum Teilen von Daten und Ressourcen. Wollen Kommunen ihre Daten nicht teilen, mindert dies die Möglichkeiten, administrative Grenzen zu überschreiten und Synergien zu schaffen. Es wird der Wunsch geäußert, eine Unterstützung des Austauschs durch angepasste rechtliche Rahmenbedingungen bieten zu können. Um die Hemmschwelle der Datenteilung zu verringern, geht ein weiterer Vorschlag dahin, dass Sammlung und Zentralisierung der Daten und Webdienste nicht von einer Gemeinde, sondern z. B. vom Landkreis übernommen bzw. „gehostet“ werden.
  • Nicht nur das Angebot frei verfügbarer Daten und Software, sondern auch die Kompetenz im Umgang mit ihnen ist für einen Mehrwert in der Region ausschlaggebend. Insbesondere kleineren Kommunen mangelt es jedoch häufig am nötigen Know-How. Es sollte der Frage nachgegangen werden, wie fehlende Kompetenzen aufgebaut werden können. Das digitale Gewässermanagement bietet ein gutes Beispiel.
  • Wichtig für den Aufbau digitaler Allianzen ist der Ausbau existierender Plattformen. Dafür ist es notwendig, in der Region einen Akteur zu finden, der die koordinierende Führungsrolle übernimmt. In der Stadt Dortmund war zudem die Etablierung einer Dialog- und Gesprächskultur, die es ermöglichte, eine „Allianz der Willigen“ zu bilden, von besonderer Bedeutung. Als Hemmnis wird die schwache Bereitschaft der Lokalpolitik zur finanziellen Unterstützung der Strategiearbeit erkannt. Der Mehrwert einer digitalen Vernetzung der Institutionen sei nicht einfach zu kommunizieren und deswegen wenig attraktiv für die politische Arbeit auf kommunaler Ebene.
Ergebnisse Thementisch II
  • Als eine Hauptschwierigkeit wird die Handlungs- und Entscheidungsbereitschaft von Politik und Verwaltung vor allem in kleineren Kommunen bewertet. So vertreten die Teilnehmen-den die Einschätzung, dass zwar im Prinzip geklärt ist, was datenschutzrechtlich möglich ist bzw. was anonymisiert werden muss, dass dies aber vielen Akteuren nicht so präsent ist, dass sie auch handlungsfähig sind. Deshalb werden Handreichungen mit best practice Bei-spielen für die verschiedenen Verwaltungsebenen für erforderlich erachtet. 
  • Betont wird, dass die strategische Orientierung bereits bei der Bedarfsermittlung einsetzen muss. Gerade weil Bedarfe und Voraussetzungen sehr differenziert sind, braucht es schon bei der Bedarfsermittlung einer leistungsfähigen Organisation und (inter-) kommunaler Allianzen.
  • Es muss klar sein, dass Digitalisierung im Hinblick auf die differenzierten Anforderungen an die Fachthemen gebunden bleiben muss. Für eine ausreichende strategische Wirkung sollte die übergreifende Organisation und Initiierung jedoch auf interkommunaler Chefebene erfolgen. Für die Umsetzung können dann auch „Externe“ herangezogen werden.
  • Immer noch schwierig ist die Gestaltung der interkommunalen Organisation als solcher. Auch diesbezüglich werden Handreichungen / Betriebsmodelle (z.B. Zweckverband, GmbH, Verein) und vor allem die Entwicklung von Modellen (Vertragsvorlagen) für wechselseitige Leistungserbringung und gemeinsame Datennutzung für notwendig erachtet. 

Digitales Instrumentarium

Geo-Webapplikationen und Standardisierung

Prof. Dr. Matthias Pietsch / Matthias Henning, Hochschule Anhalt, StadtLandNavi
Professor Pietsch und Matthias Henning erläutern die im Projekt StadtLandNavi gewonnenen Erkenntnisse zu den Fragen

  • Was können Web-GIS-Lösungen einschließlich Vor- und Nachteilen, was sollten sie können?
  • Welche aktuellen technischen und fachlichen Standards (z.B. XPlanung) sind zu beachten?
  • Welche Voraussetzungen (fachlich, technisch, organisatorisch) sind zum Aufbau bzw. zur Implementierung einer individuellen Lösung notwendig? Was können Kooperationsmodelle?

Kernaussagen des Inputs sind:

  • Es bedarf einer Standardisierung von Prozessen und Beteiligungen bei Stadt-Umland Kooperationen und bei der generellen Zusammenarbeit verschiedener Institutionen. Existierende Lösungen werden teilweise nicht verwendet und es bedarf einer Verbreitung der Anwendungsoptionen wie z. B. XBau oder XPlanung.
  • Web-GIS- Lösungen sind weitgehend ausgereift und vielseitig einsetzbar. Ein Ärgernis ist, dass jeder seine Lösung vorantreibt statt der Bündelung und gemeinsamen Weiterentwicklung von Know-How. Mit Blick auf Stadt-Land-Plus wäre hierfür eine Plattform nötig, auf der Produkte nicht nur veröffentlicht, sondern zusammengefasst und aufgearbeitet werden.
  • Dies gilt nicht zuletzt für den Aufbau einer Indikatorenbasis. Hier wäre eine – auch Forschungsfeld übergreifende – Abstimmung sehr hilfreich.

Präsentationscharts finden Sie hier.

Cloud Services und IT-basierte Organisationsunterstützung

Prof. Dr. Thomas Köhler / Sabine Barthold, TU Dresden, ReGerecht
Der Beitrag entfiel leider aber die Präsentationscharts finden Sie hier.

Kleinräumige Prognosen als Entscheidungsbasis

Dr. Karsten Rusche, ILS Dortmund, WEBWiKo

Im Verbundprojekt WEBWiKo aus der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen-innovativ“ wird im Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen mit 28 Städten und Gemeinden ein interaktives Planungstool entwickelt und erprobt, mit dessen Hilfe Auswirkung des demografischen Wandels auf den Wohnungsmarkt, auf soziale Infrastruktur und auf die Siedlungsflächenentwicklung simuliert und kalkuliert werden.

Dr. Rusche stellt Werkzeuge und Methoden zur Erstellung kleinräumiger Bevölkerungsprognosen vor. Die Datenerhebungen zur demographischen Entwicklung werden von Regionen zu verschiedenen Handlungsfeldern benötigt, wie zur Wohnraumermittlung, Flächennutzung und Bedarfserfassung von sozialer Infrastruktur. Als Grundlage der Datenerhebung dienen georeferenzierte Adressdaten, die den Vorteil einer höheren Aktualität, insbesondere gegenüber von Zensus-Fortschreibungen aufweisen und eine kleinräumigere Abbildung von Wanderungen möglich machen.

WEBWiKo ermöglicht eine Datenvisualisierung mit Hilfe eines interaktiven Dashboards und bietet die Möglichkeit tiefergehender Analysen.

Präsentationscharts finden Sie hier.

Block II: Diskussion ausgewählter Fragen an Thementischen

Ergebnisse Thementisch I

Am Thementisch I wird der Frage nachgegangen, welche Erwartungen die Beteiligten an das Querschnittsthema Digitalisierung haben und welche übergeordneten Handlungsfelder in Zu-kunft bearbeitet werden sollten. Die Diskussionen führen auf drei verschiedene Handlungsfelder hinaus:

  • Erstens wird für die Projektarbeit selber ein zukünftiger Austausch zu der technischen Ebene und Umsetzung als sinnvoll angesehen. Zurzeit werden von den Vorhaben unterschiedliche Anbieter von Web-GIS-Anwendungen für ähnlichen Zweck genutzt. Die Erfahrungen zu Vor- und Nachteilen, Informationen zu Kosten und Leistung dazu sollten ausgetauscht werden.
  • Zweitens unterstützen die Teilnehmenden den Vorschlag aus dem Impulsvortrag (StadtLandNavi) einer gemeinsamen Arbeit an Indikatorenbasen. Weil zurzeit verschiedene Verbundvorhaben parallel an der Entwicklung einer Indikatorenbasis für Web-Lösungen arbeiten, könnte versucht werden, ein gemeinsames Produkt als Ergebnis der verschiedenen Erfahrungen zu entwickeln. Das Themenfeld sollte vom Interesse und fachlichen Parallelen der sich beteiligenden Vorhaben abhängig gemacht werden. Idee ist es, eine Indikatorenbasis, z. B. mit ausgearbeiteten Steckbriefen anbieten zu können, die zukünftig bei der Entwicklung von Web-Lösungen – auch außerhalb der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus – herangezogen werden kann. Im gleichen Zuge können Fachdialoge zur Diskussion von relevanten Fragestellungen begleitet werden. Als Beispiel wurde die Bewertung von Freiraum genannt und wie Multifunktionalitäten bewertet und dargestellt werden können.
  • Als drittes mögliches Handlungsfeld wird Interesse an der Verstetigung von Web-Applikationen im Allgemeinen und im Besonderen der in Stadt-Land-Plus entwickelten Produkte geäußert. Insbesondere Fragen zu Finanzierung und Verwaltung müssen frühzeitig behandelt werden, damit die Verantwortung und Schlüsselkompetenz nicht automatisch zu der größten Kommune geht. Auch Fragen des Datenschutzes und der Datenhoheit sollen behandelt werden.
Ergebnisse Thementisch II

Die in den Inputs angesprochenen Fragestellungen werden an Thementisch II unter folgenden Leitfragen diskutiert:

  • Was können Web-GIS-Lösungen?
  • Welche Standards und Voraussetzungen sind zu beachten?
  • Wie kann Wissenskooperation durch digitalisierte Kommunikation unterstützt werden?

Der Thementisch kommt zu folgenden Aussagen:

  • Wünschenswert wären Übersichten von Indikatoren je Ebene. Dazu sollten Erfahrungen und Wissen aus allen Stadt-Land-Plus-Projekten auf Indikatoren-Datenblättern online verfügbar gemacht werden. Parallel müsste ein Weg für eine Indikatoren-Zusammenstellung erarbeitet werden.
  • Ebenso sollte eine Wissensplattform für verschiedene Web-GIS-Lösungen und Konzepte für deren dauerhafte Nutzung und Pflege zur Verfügung stehen.
  • Der Austausch zwischen den Projekten während der Projektlaufzeit zu Nachhaltigkeitsindikatoren sollte z.B. als Wiki organisiert werden.
  • Dabei sollte Vorsorge für die fachliche Kontrolle der Qualität angebotener Indikatoren getroffen werden.
  • Zusammenfassend sollte die Entwicklung eines gemeinsamen Sets „Mit welchen Indikatoren kann sinnvoll und valide gearbeitet werden?“ angestrebt werden.

Abschluss der Veranstaltung und Ausblick

Abschluss der Veranstaltung und Ausblick

Die Ergebnisse der Thementische werden vorgestellt. Es besteht Einvernehmen darüber, dass versucht werden muss, für die thematisierten Fragestellungen zu prüfen, inwieweit den Verbünden und anderen Regionen und Kommunen Hilfestellungen angeboten werden können. Dies gilt für die in Block 1 angesprochenen Handreichungen für kommunale Allianzen ebenso wie für die Arbeit an abgestimmten Web-GIS- Lösungen und Indikatoren.

So könnte - weil zurzeit verschiedene Verbundvorhaben parallel an der Entwicklung einer Indikatorenbasis für Web-Lösungen arbeiten - versucht werden, ein gemeinsames Produkt zu entwickeln. Die Idee dabei ist es, eine Indikatorenbasis anbieten zu können, die zukünftig bei der Entwicklung von Web-Lösungen – auch außerhalb der Fördermaßnahme Stadt-Land-Plus – her-angezogen werden kann.

Das Querschnittsvorhaben wird dazu zunächst auf die Verbundvorhaben zukommen und dann mit PTJ prüfen, wie ein weiterer Austausch zielorientiert organisiert werden kann.

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