Stadt-Land-Plus Statuskonferenz 2022

Leipzig

Im Vordergrund sind Stehtische, dann folgen Marktstände für die Präsentation von Projekten, im Hintergrund ist die Bühne für das Programm der Statuskonfernez zu sehen. Über allem hängt ein imposanter Kronleuchter.
Ein Blick von Oben auf die Statuskonferenz 2022 (C) Unrau Fotographie

Die Statuskonferenz 2022 in der BMBF-Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ findet nach zwei Jahren im Online-Format wieder in Präsenz satt. So können sich die Beteiligten aus den Verbundvorhaben der 1. und 2. Förderrunde persönlich austauschen und der Wissenstransfer zwischen den Projekten wird gefördert. Ein „Markt der Projekte“ lädt ein, die (Zwischen-) Ergebnisse aus den Verbundvorhaben näher kennenzulernen.

Schwerpunktthema war die Umsetzung und Verstetigung von Projektergebnissen. In einem interaktiven Format sollen die besten Strategien für den Verstetigungsprozess herausgearbeitet und Unterstützungsbedarfe aufgezeigt werden.

Am zweiten Konferenztag wurden unterschiedliche Exkursionen in und um Leipzig mit einem Fokus auf Stadt-Land-Beziehungen angeboten, auf denen die vielfältigen Querverweise zu einzelnen Projekten aus „Stadt-Land-Plus“ vertieft werden.

Das Verbundvorhaben WertVoll stellt hier ein Video von der Konferenz bereit, das Eindrücke von der Konferenz und einer der Exkursionen bereit hält.

Dokumentation entlang des Programms

Begrüßung und Einführung

Moderation: Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie

Dr. Vera Grimm, Bundesministerium für Bildung und Forschung, begrüßt alle Teilnehmenden und eröffnete die Statuskonferenz. Die Vielzahl der Teilnehmenden und die große Vielfalt der Ausstellungsbeiträge sind eine besondere Freude. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll das große Spektrum der Fragestellungen und ersten Ergebnisse der Fördermaßnahme.

Das Thema Umsetzung und Verstätigung der Ergebnisse ist von großer Wichtigkeit und war auch schon bei der Clusterkonferenz in Mecklenburg-Vorpommern in aller Munde. Bei der Clusterkonferenz wurden die Ergebnisse dreier BMBF-Vorhaben, die in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt sind, vorgestellt und mit einer großen Zahl an Teilnehmenden aus Kommunen, Landkreisen, Landesinstitutionen und Landesvertretenden diskutiert.

Aus Sicht des BMBF ist das Thema der rechtlichen Aspekte von besonderem Interesse, sodass die Ergebnisse des Matching, neugierig erwartet werden.

Wie können die Ergebnisse zum Nutzen von Stadt und Land verstetigt und umgesetzt werden?

Mit dem Fokus auf unterschiedliche Akteursgruppen (u.a. Bund, Land, Region, Kommune, Unternehmen, Verbände) wird in moderierten Kleingruppen der Frage nachgegangen, wie die erarbeiteten Ergebnisse zielgerichtet umgesetzt und in die kommunale und regionale Anwendung gebracht werden kann. Die Diskussion werden auf Flipchart-Bögen festgehalten und jeweils eine Kernbotschaft pro Gruppe auf einem kleineren Blatt notiert und aufgehängt.

Kernbotschaften

Bund

  • Strukturen schaffen für Erhalt, Archivierung und Transfer von Ergebnissen und Daten, ggf. über Weiterentwicklung vorhanden
  • Lern- und Austauschformate zwischen BMEBF und anderen Ressorts stärken, innovative Ansätze in anderen Innovativen/Strategien des Bundes einbringen – Transferstrategie BMBF
  • Föderalismus – Raumentwicklung stärken, neue Förderansätze zur Verstätigung schaffen, Handlungsfähigkeit der Kommunen stärken

Länder

  • Gezielte Ansprache und Formate für Fachdiskurs mit Landesebene aufgreifen und Übertragbarkeit fachlich im Land prüfen sowie zu best-practice austauschen.
  • Länder: Kommunales Handeln stärken: 1) Zeitgemäße Novellierungen, 2) Anreize schaffen (Bodenfonds, Innenentwicklung, informelle Kooperation), 3) Gezielte Information, Beratung, Unterstützung – Akteursbasierte Instrumente

Regionen

  • Verantwortungsbewusstsein – Gestaltungswille und Gestaltungsmacht!
  • Region als Verantwortungsraum stärken!
  • Region kann und sollte durch ihre Strukturen Projektergebnisse dauerhaft für andere Akteure, Ebenen und Sektoren verfügbar machen!

Große Kommunen

  • Durchhaltevermögen, Flexibilität und Kreativität verbunden mit Kommunikation auf Augenhöhe!
  • Verbindliche Kommunikation und Vernetzung unter regionaler Regie – mediale Aufarbeitung für die Öffentlichkeit. Zusammenarbeit großer Kommunen mit den benachbarten Regionen/Landkreise

Kleine Gemeinden

  • Problembewusstsein schaffen, Mittel und Knowhow, Zusammenarbeit
  • Interkommunale Zusammenarbeit bei vielen zeitgemäßen Themen zwischen kleinen Kommunen und auch den kleinen Kommunen in der Bündelung mit der Stadt.

Unternehmen

  • Substanzielle Beteiligung, Einstig für nachhaltige und tragfähige sowie Ausstieg aus nicht-nachhaltigen Geschäftsmodellen
  • Mehrwert unternehmensspezifisch adressieren

Vereine/Verbände

  • 1) Sich finden, 2) Bereitschaft zur Beteiligung von beiden Seiten, 3) Kooperation und Kommunikation; Co-Working

Unis/Hochschulen

  • Empfängerorientierte Wissenschaftskommunikation, Akteure von morgen sensibilisieren, hemmende Strukturen aufweichen
Podiumsdiskussion: Vom Sprint zum Dauerlauf – Wie kann Verstetigung gelingen?
  • Anna-Luise Conrad, Bürgermeisterin der Stadt Naunhof
  • Heike Strobel, Regionalverband Nordschwarzwald
  • Hildegard Zeck, Abteilungsleiterin a.D. für Landesplanung im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,
  • Kora Kristof, Umweltbundesamt
  • Holger Tschense, Geschäftsführer T&T Business Consulting GmbH & Co. KG und früherer Bürgermeister von Leipzig für Umwelt, Ordnung und Wohnen

Katrin Fahrenkrug fragt zum Einstieg Frau Bürgermeisterin Conrad, ob und wie sie und ihre Kolleg:innen in den Kommunen neben ihren Pflichtaufgaben die Auseinandersetzung mit den Forschungsergebnissen bewältigen können. Anna-Luise Conrad antwortet dazu, dass es in der Tat schwierig ist. Die komplexen Forschungsinhalte und die wissenschaftliche Sprache für die Kommunalpolitik zu übersetzen. Aber wer A sagt, also sich an dem Vorhaben beteiligt habe, müsse jetzt auch B sagen. Und die unterschiedlichen Kommunikationswege seien durchaus befruchtend und man lerne laufend voneinander.

Katrin Fahrenkrug richtet sich dann an Heike Strobel vom Regionalverband Nordschwarzwald, wo der Verbandsvorsitzende und Projektleiter ausgeschieden ist und fragt, wie man solche Brüche überwinden und dennoch Verstetigung sichern kann. Frau Strobel erklärt das so: Damit Projekte nicht von Personen abhängig sind, die aus den unterschiedlichsten Gründen das Projekt verlassen können, solle an vorhandene organisatorische Strukturen angeknüpft werden. Projekte müssen in die tägliche Arbeit der jeweiligen Institution integrierbar sein und auch politisch interessant. Wichtig dafür sei es, vor oder zu Projektbeginn eine gute Stakeholder Analyse zu machen und überlegen, wo angedockt werden kann.

Zur Fragestellung wie die Einbindung der Landesplanung in Forschungsprojekte aussieht (oder auch aussehen sollte) wendet sich Katrin Fahrenkrug an Hildegard Zeck, die als langjährige Abteilungsleiterin für Landesplanung sowohl über eine fundierte Expertise zum Thema Stadt-Land verfügt als auch über vielfältige Erfahrungen mit Förderprogrammen und Forschungsprojekten. Frau Zeck leitet ihre Antwort mit dem Hinweis ein, dass die Förderlandschaft aufgrund der verschiedenen Mittelgebenden auf allen Ebenen sehr bunt und vielfältig sei. Dabei fehle es oft an der nötigen Abstimmung und Transparenz. So konterkarieren der Bund, also die Bundesressorts, teilweise die Landesförderrichtlinien. Dies sollte unbedingt durch eine gezielte Abstimmung mit den Ländern oder mindestens Informationen für die Länder vermindert und verhindert werden – auch um Ressourcen zu sparen und um dichter an den kommunalen Belangen zu handeln. Wichtig sei auch, keine Widersprüche zu landesplanerischen Aussagen zu erzeugen. Denn auf diese müssten sich Kommunen verlassen können. Änderungen seinen immer möglich, müssten aber sorgfältig abgestimmt werden.

Als nächstes lenkt Katrin Fahrenkrug die Diskussion auf Planungsprozesse und Projektlaufzeiten, die nur selten aufeinander abgestimmt sind und fragt dazu Kora Kristof vom Umweltbundesamt, wie hier eine Taktung geschaffen werden kann, die zumindest eine möglichst frühzeitige Berücksichtigung von Forschungsergebnissen in Planungsprozesse möglich macht. Frau Kristof erklärt dazu, dass für die Verstetigung von Forschungsprojekten und deren Ergebnissen Transdisziplinarität ein Schlüssel sei. Dabei solle in der Planung von Projekten vom Schluss rückwärts gedacht werden, also immer die Zielsetzung im Zentrum stehen. Trotzdem sollten Projektplanungen immer flexibel gestaltet werden – Adaptionen an neue Situationen können immer notwendig werden. Wichtig sei auch, die Rahmenbedingungen anzuschauen; es solle nicht nur über nachhaltige Lösungen nachgedacht werden, sondern auch über bestehende nicht-nachhaltige Lösungen und dazu geforscht werden.

Als weiterer Aspekt wird diskutiert, ob Forschungsinhalte und Förderlogiken für die Wirtschaft vermittelbar sind. viele Unternehmen haben Schwierigkeiten mit den Logiken und der Ausgestaltung von Förderprogrammen, da diese nicht einfach in das Alltagsgeschäft integrierbar sind.

Holger Tschense, der mit einer doppelten Brille als Wirtschaftsvertreter und als früherer Bürgermeister argumentiert, sieht die Einbindung der Wirtschaft als sehr wichtig an, wenn man über Verstetigung spricht. Viele Unternehmen haben aber Schwierigkeiten mit den Logiken und der Ausgestaltung von Förderprogrammen. So gibt es in den meisten Förderrichtlinien eine 50% Begrenzung für Mittel, die Unternehmen fordern dürfen. Dies sei schwierig, so Holger Tschense, wenn Innovationen, die mit Risiken verbunden seien, entstehen sollten. Unternehmen und andere Investoren nähmen an Projekten teil, wenn sie einen wirtschaftlichen Mehrwert durch das Projekt erwarteten.

Auch sollte die Umsetzungsbegleitung durch Unternehmen von vorne herein mitgedacht werden, damit nicht umsetzbare Lösungen durch die Wirtschaft direkt ausgeschlossen werden können.

Im Folgenden wird die Frage diskutiert, wie Verstetigung in den Kommunen vorangebracht werden kann.

Wichtige Aspekte, die hierzu genannt werden, betreffen die Förderung von interkommunaler Zusammenarbeit kleiner Kommunen, das frühzeitige Einbeziehen der kommunalpolitischen Ebene in Projekte und die Fördermittelplanung sowie die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Ebenen. Des Weiteren wird nachdrücklich eine bessere Vernetzung der Bundesressorts gewünscht und Transferstrategien sollten in die Projektplanung einbezogen werden. Dies umfasst das dauerhafte Zugänglichmachen von Daten und Ergebnissen. Dafür sollten dauerhaft offen verfügbare Dateninfrastrukturen, wie Websites, geschaffen und gepflegt werden. Wie die von Kora Kristoff bereits erwähnte Forschung zur Unnachhaltigkeit sollten auch Mittelgeber genau schauen und mitdenken, was man nicht mehr fördert, weil es nicht nachhaltig oder sogar kontraproduktiv ist.

Final diskutieren die Podiumsteilnehmenden Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Beteiligten. So wird darauf hingewiesen, dass auch Unternehmen Nachhaltigkeit für die eigene Region schaffen wollen. Grenzgänger:innen, die Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen kennen und ansprechen können, sollen in die Kommunikation eingebunden werden. Vereine und Verbände seien Sprachrohr und Feedbackschleife für Projekte. Sie müssten sich Raum schaffen in Projekten, um sich einzubringen, soweit dies ihre Möglichkeiten erlauben.

Als Chance wird gesehen, Gruppen zusammen zu bringen, die vorher nicht miteinander gesprochen oder zusammengearbeitet haben. Gerade auch Konfliktgruppen an einen Tisch zu bringen, könne durchaus neue Ideen generieren und Synergien schaffen.

Am Ende der Podiumsdiskussion weist Katrin Fahrenkrug noch darauf hin, dass sich eine für alle Interessierten offene Diskussionsinsel mit der Frage der Bedeutung planerischer Vorgaben befassen wird.

„Markt der Projekte“ – Kaffeepause mit Gallery Walks

Gallery Walk 1: Digitalisierung in Stadt-Land-Plus: Ansätze und Methoden

Moderation: Karl Eckert, Umweltbundesamt

Projekte: NEILA (Tobias Henning, Rhein-Sieg-Kreis), PROSPER-RO (Janette Iwanowski, biota Institut für ökologische Forschung und Planung), VoCo (Michael Rühs, Universität Greifswald)

Der erste Gallery Walk beleuchtet die Zugänge der Verbundvorhaben zu dem Querschnittsthema der Fördermaßnahme „Digitalisierung“. Die Verbundvorhaben bearbeiten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und verfolgen dabei unterschiedlichen Ziele. Um mögliche Schnittstellen zu identifizieren wurde das „Arbeitsforum Digitalisierung“ von den Verbundvorhaben bereits im Jahr 2019 initiiert. Mit dem Gallery Walk werden ausgewählte Arbeiten mit Pitches vorgestellt und diskutiert.

Tobias Henning vom Vorhaben NEILA stellt ein Tool zur Unterstützung der integrierten und nachhaltigen Raumentwicklung im Stadt-Land-Gebiet Bonn / Rhein-Sieg / Ahrweiler vor. Indikatoren der Flächeneignung hinsichtlich Nutzungsvarianten wie Grünraumversorgung oder Wohnraumschaffung werden systematisch mit dem Tool berechnet und dargestellt. Mögliche Synergie- sowie Konfliktpotenziale von Flächennutzungsänderungen können somit transparent dargestellt werden.

Janette Iwanowski stellte das GIS-EUS Tool (GIS-basiertes Entscheidungsunterstützungssystem) des Vorhabens PROSPER-RO vor. Das Tool bündelt Indikatoren für des Stadt-Land-Raums Rostock. Änderungen der Flächennutzungen hinsichtlich der Ökosystemleistungen werden mit dem Tool angezeigt. Zur Bewertung der Fläche fließen viele Indikatoren in das Tool ein – das Beispiel, was im Rahmen der Statuskonferenz 2022 diskutiert werden, ist der Beispielindikator „Landschaftsästhetik“.

Michael Rühs betont am Anfang des Kurzpitches, dass das Vorhaben VoCo eine Vielzahl an Zielen verfolgt in der Projektregion der Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald sowie der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Ein Beispiel-Indikator, der für das Vorhaben relevant ist, ist die Messung der Anteil des ökologischen Landbaus in der Region im Vergleich zu herkömmlichen Landbauarten. Neben diesem Aspekt zielt das Vorhaben darauf ab, die regionale Ernährung zu unterstützen.

Gallery Walk 2: Nachhaltigkeit in Stadt-Land-Kreisläufen

Moderation: Nadine Pannicke-Prochnow, Umweltbundesamt

Projekte: CoAct (Hendrik Schwenson, Universität Kassel), INTEGRAL (Georg Zinder, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung), reGIOcycle (Marco Geiger, Umweltcluster Bayern ), WieBauin (Raphael Bretscher, Technische Universität Darmstadt)

Das Projekt CoAct zielt auf die regionale Bereitstellung und Verwertung von bislang ungenutzten Restbiomassen für die Herstellung von Aktivkohle ab, die zur Abwasserreinigung genutzt werden und aus fossilen Rohstoffen hergestellte Aktivkohlen substituieren soll. Hendrik Schwenson veranschaulicht die verschiedenen Verarbeitungsstufen bei der Umwandlung von Restbiomasse zu Aktivkohle mithilfe verschiedener Materialproben. Das im Projekt entwickelte Verfahren wird nun vom Labormaßstab auf die großtechnische Anwendung übertragen und validiert.

Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für mineralische Bauabfallfraktionen wird im Projekt INTEGRAL fokussiert. Die Ansätze des Projekts werden von Georg Zinder anhand einer großen Karte von ca. 3 x 3 Metern, auf der das Materiallager von Dresden und Umgebung dargestellt sind, erläutert. Durch ein effizientes Stoffstrommanagement auf Basis eines Entscheidungshilfetools, bestehend aus Materialkataster, flächenplanerischem Tool und Informationstool zur verbesserten Wiederverwendung, können die Potentiale zur Wiederverwendung von Sekundärrohstoffen verbessert und ineffiziente Primärrohstoffentnahmen reduziert werden.

Marco Geiger stellt das Projekt reGlOcycle vor, das die Vermeidung, Substitution und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen zum Ziel hat. Im Projekt wird ein praktikables Konzept zur nachhaltigen regionalen Kreislaufwirtschaft in der Region Augsburg entwickelt und erprobt. Mit dem Augsburger Becher wurde das deutschlandweit erste Mehrwegsystem für Kaltgetränkebecher präsentiert, das auf Veranstaltungen und überall in der Region zum Einsatz kommen soll. Darüber hinaus wurden Wege zur Verwertung von Reststoffen aus der Landwirtschaft als Kunststoffalternativen aufgezeigt, z.B. die Verwendung von Stroh als Styroporersatz.

Im Projekt WieBauin wird die Reduzierung der Flächen- und Primärrohstoffinanspruchnahme durch die Wiederverwendung von Bauteilen und bereits genutzten Baumaterialien in den Blick genommen. Der entwickelte „Bauteilkreisel Darmstadt-Dieburg“ wurde als „Parship für Baumaterialien“ von Raphael Bretscher vorgestellt. Die im Projekt entwickelte Online-Plattform dient als Informations- und Entscheidungsgrundlage. Der Informationstransfer wird darüber hinaus durch ein Handbuch zum Thema „Baumaterialien wiederverwenden“ unterstützt.

Gallery Walk 3: Regionale Produkte für eine nachhaltige Landnutzung

Moderation: Uwe Ferber, Stadt Land GmbH

Projekte: ReProLa (Dr. Christa Standecker, Europäische Metropolregion Nürnberg), WERTvoll (Sebastian Pomm, Stadt Leipzig, Referat nachhaltige Entwicklung und Ludwig Hentschel, Gemeindeverwaltung Bennewitz), OLGA (Anke Hahn, Landeshauptstadt Dresden), KOPOS (Annabella Jakob, Netzwerk Flächensicherung)

Mit regionalen Fruchtsäften wurden die Teilnehmenden vom Projektteam ReProLa begrüßt. Auch dieses Produkt war ein Beispiel, wie es in der der Metropolregion Nürnberg gelingt regionale Wertschöpfungskonzepte zu etablieren. Im kurzen Impuls und Dialog wurde aufgezeigt, wie nachhaltiges Landmanagement in Beziehung zur Produktion und Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte gesetzt und hierfür ein neu entwickeltes Flächennutzungs-Monitoring-Tool zum Einsatz gebracht werden kann.

Das Projekt KOPOS stellte die Konzepte für die Re-Regionalisierung der Agrar- und Ernährungssysteme durch Kooperations- und Poolingmodelle vor. Diese können die gemeinsame Nutzung von Ressourcen ermöglichen oder erleichtern, wie z.B. von Produktionsmitteln, Dienstleistungen, Flächen, Kapital und Netzwerkstrukturen. Für die Projektregionen Berlin-Brandenburg und Freiburg liegen erste Kooperations-Ideen zum Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen bzw. zur Weiterentwicklung regionaler Wertschöpfungsketten vor.

Das Projekt OLGA stellte Anke Hahn mit Blick auf die im Mittelpunkt stehenden neuen Möglichkeiten nachhaltiger Landnutzung und regionaler Wertschöpfung in der Region Dresden vor. Im Fokus steht die Förderung von Agroforstsystemen an Fließgewässern und deren Auswirkungen auf das Mikroklima in und am Gewässer. Wertschöpfungspotenziale für regionale Produkte, wie zum Beispiel Hackschnitzel zur Wärmeerzeugung oder Hülsenfrüchte zur menschlichen Ernährung, werden analysiert und im Rahmen von Stadt-Land-Partnerschaften genutzt.

Gewissermaßen als „Heimspiel“ und im Vorgriff auf die sich anschließende Diskussion präsentierte das Projektteam WERTvoll den marktorientierten Aufbau von Mehrnutzungskonzepten in der Region Leipzig/Wurzener Land. Im Wassergut Canitz werden mehrere Leistungen gezielt auf derselben Fläche verankert, z. B. Nahrungsmittelerzeugung, Trinkwassergewinnung, Biodiversität und Klimaschutz – Synergien erschlossen und die regionale Wertschöpfung gesteigert.

Gallery Walk 4: Innovatives Flächen- und Landschaftsmanagement

Moderation: Arne Siemer, Stadt Land GmbH

Projekte: NACHWUCHS (Anne Fischer, Universität Bonn), NaTourHuKi (Dr. Sandra Sieber, Technische Universität Darmstadt), RAMONA (Frank Lohrberg und Catharina Schaal, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen), StadtLandNavi (Dr.-Ing. Thomas Zimmermann, HafenCity Universität Hamburg)

Als erstes werden die Teilnehmenden durch das Projekt NaTourHuKi und Frau Dr. Sandra Sieber begrüßt. Sie verdeutlicht durch einen Impulsvortrag die Idee des Projektes, nachhaltigen Tourismus als Treiber einer qualitativen Stadt-Land-Beziehung zu nutzen. Das Ziel ist ein öffentlich abgestimmtes nachhaltiges Tourismuskonzept als Unterstützung in verschiedenen Flächennutzungskonflikten in Hanau und dem westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises.

Anne Fischer stellt anschließend das Projekt Nachwuchs aus der Projektregion Köln und dem Rhein-Erft-Kreis vor, welches die Schaffung neuer Raumbilder durch die Kombination von Stadt und Landwirtschaft zum Ziel hat. Es sollen innovative und nachhaltige Raum- und Siedlungsbilder in Zusammenarbeit mit den Partner:innen entwickelt und umgesetzt werden.

Das Projekt StadtLandNavi stellt Thomas Zimmermann vor. Im Mittelpunkt des Projektes steht das Ziel eines flexiblen Steuerungsansatzes für die Regionalentwicklung. Dieses soll Informationen zur Entwicklungsdynamik von Siedlungsflächen, Wohnflächenentwicklung, Kulturlandschaften und Wasserwirtschaft enthalten. Demnach soll die Raumentwicklung durch einen dynamischen Prozess entwickelt werden, wo unvorhergesehene Problematiken verringert werden und bei Bedarf schnelle Nachsteuerungs-Möglichkeiten angewendet werden.

Abschließend präsentiert Catharina Schaal das Projekt RAMONA, welches das Ziel der Modernisierung von Ausgleichsmaßnahmen und Instrumenten zur Kompensation hat. In der Region Stuttgart sollen damit neue Landschafts- und Biotopverbünde entstehen. Ebenso wird das im Jahr 2022 durch RAMONA veröffentlichte Politikpapier „Politikempfehlungen für eine Kompensation mit Mehrwert“ präsentiert.

Gallery Walk 5: Flächennutzung in der Siedlungsentwicklung

Moderation: Lutke Blecken, Institut Raum & Energie

Projekte: DAZWISCHEN (Steffen Rosier, Stadt Düren), Interko2 (Thorben Sell, Friedrich-Schiller-Universität Jena), KoOpRegioN (Heike Strobel, Regionalverband Nordschwarzwald), Logist.Plus (Prof. Kim Schumacher, Universität Osnabrück)

Der Rundgang näherte sich der Frage, wie vor dem Hintergrund begrenzter Flächen und sich teils stark verändernder Bedarfe im Wohnbauflächen-, aber auch Gewerbebereich innovative, regionale Ansätze, zu einer effizienten Nutzung von Flächen beitragen können.

Für das Projekt Dazwischen erläutert Maximiliane Seitz, wie ausgleichende Leitbilder und Entwicklungsstrategien dafür erarbeitet werden, um im Rheinischen Revier die siedlungsräumliche Entwicklung mit zukunftsfähigen Mobilitäts-, Verkehrs- und Freiraumstrukturen in Einklang zu bringen.

Am Projektstand von Interko2 stellt Thorben Sell dar, wie für die Stadt-Land-Regionen Leipzig und Halle ein abgestimmtes Wohnflächenkonzept erarbeitet wird. Durch das Konzept soll ein potenziell ungeordnetes Wachstum von Wohnstandorten in der Region vermieden werden. Basis sind detaillierte Analysen zur Definition von Entwicklungsstandorten (Prüforten) und Prognosen zur Bedarfsermittlung. Ein praxistauglicher Monitoringansatz unterstützt die konzeptionelle Zusammenarbeit im Stadt-Umland-Kontext.

KoOpRegioN strebt im Regionalverband Nordschwarzwald eine nachhaltige Flächennutzung an. Dafür sollen städtische und ländliche Kommunen durch Zusammenarbeit Konflikte in der Flächennutzung mindern und durch eine nachhaltigere Landnutzung insgesamt profitieren. Frau Strobel stellt dar, wie mithilfe partizipativer Methoden Handlungsoptionen zur Verknüpfung von Flächenmanagement, Nachhaltigkeit und interkommunaler Kooperation erarbeitet werden.

Prof. Dr. Kim Schumacher erläutert, wie im Projekt Logist.Plus ein besserer Ressourcenschutz durch nachhaltiges Flächenmanagement erreicht werden soll. Dabei setzt das Projekt bei der Logistikbranche an, die von Landnutzungskonflikten und Flächenknappheit besonders betroffen ist. Das Projekt baut auf übergreifenden Governancestrukturen und eine Zusammenarbeit in kooperativen Netzwerken auf. Hierfür wurden u. a. diverse Beratungs- und Sensibilisierungsformate erarbeitet, die am Stand auslagen.

Gallery Walk 6: Regionale Gerechtigkeit schaffen und gestalten

Moderation: Timon Graf, Institut Raum und Energie

Projekte: ReGerecht (Prof. Thomas Weith, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung), SUSTIL (Ariane Ackerschott, Leuphana Universität Lüneburg), VorAB (Prof. Uta von Winterfeld, Wuppertal Institut)

Die erste Projektvorstellung erfolgt durch Prof. Thomas Weith, der aus dem Projekt ReGerecht berichtet. Zentrale Inhalte sind Ansätze zum gerechten Interessenausgleich zwischen Stadt und Land in der Zielregion Schwerin sowie den zwei Transferregionen Rendsburg und Cottbus. Der Projektansatz ist theoretisch-analytisch, als konkrete Zwischenergebnisse dienen somit Publikationen, Berichte und Broschüren, die Herr Weith kurz erläutert und vorstellt. In der Diskussion wird die Frage des Transfers und der Verstetigung beleuchtet, die sich auch nicht in konkreten Umsetzungsmaßnahmen vor Ort, sondern in Form von Publikationen und einem anderen Blickpunkt auf Gerechtigkeit und Interessensausgleich der beteiligten Akteure der Ziel- und Transferregionen niederschlägt.

Am zweiten Projektstand berichtet Ariane von Ackerschott aus dem Projekts SUSTIL. Anhand einer großen Abbildung erläutert sie die verwendeten Szenarien, die in der Projektregion Lüneburg mit Fokus auf die UN-Nachhaltigkeitsziele als Diskussionsgrundlage für konkrete Umsetzungsmaßnahmen dienen. Beispiele für Umsetzungsmaßnahmen werden anhand kurzer Videoclips auf einem Monitor vorgestellt. In der Diskussion wird deutlich, dass die Szenarien zwar einen Gesamtrahmen für die Region aufspannen, die Möglichkeit der umgesetzten Maßnahmen jedoch begrenzt ist und nur partiell erfolgt.

Am letzten Projektstand erläutert Prof. Uta v. Winterfeld den avantgardistischen Ansatz des VorAB-Projekts. Dieser setzt einzelne Akteure, wie beispielsweise einen Schäfer, als avantgardistische Pioniere im regionalen Kontext ein, um darüber neue Netzwerke und Kooperationen zu schaffen und Transformationen anzustoßen. Darüber hinaus platziert Prof. v. Winterfeld an einer Pinnwand aktuelle Themen, bspw. zum Russland-Ukraine-Krieg oder der Covid-Krise. DieTeilnehmer:innen werden aufgefordert, Herausforderungen und Lösungsansätze auf Karten zu schreiben und anzupinnen.

Matching: Rechtliche Hürden bei der Umsetzung nachhaltiger Lösungen

Eine Einordnung des Themas erfolgt durch eine Videobotschaft von Dr. Wolfgang Köck, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung und durch eine Präsentation von Dr. Christian Sponagel, Fachgebiet für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Universität Hohenheim. Die Videobotschaft können Sie hier ansehen. Hier finden Sie die Präsentationsfolien.

Für das Matching vorab Zettel ausgeteilt, auf denen jede:r Teilnehmende die drängendste rechtliche Hürde notiert, die in einem SLP Workshop diskutiert werden soll. Die Hürde wird durch die Teilnehmenden den Themenbereichen a) Regionale Produkte, b). Nachhaltige Siedlungsentwicklung, c) Stadt-Land Kreislaufwirtschaft oder c) Flächenmanagement zugeordnet. Im Anschluss an die thematische Einordnung werden alle Teilnehmenden gebeten, sich willkürlich in Dreiergruppen zusammenzufinden und sich zu den jeweils notierten rechtlichen Hürden auszutauschen. Innerhalb der Dreiergruppe werden die Hürden mit vorrangig, wünschenswert, zu spezifisch oder nachrangig bewertet. Im nächsten Schritt werden willkürlich neue Dreiergruppen gebildet und es erfolgte ein neuer Vorstellungs- und Bewertungsdurchlauf. Der gleiche Schritt erfolgt ein drittes Mal. Zum Schluss werden die Zettel für eine Auswertung durch das Querschnittsvorhaben eingesammelt. Die Hürden, die dreimal mit der höchsten Relevanz bewertet werden, werden in einem Workshop zum Thema Rechtsfragen im Jahr 2023 weiter diskutiert. Eine Übersicht der zentralen Botschaften aus dem Matching ist nachfolgend aufgeführt. 

Ein Matching Zettel wird ausgefüllt.
(C) Unrau Fotografie, Aufbau und Bewertungsschema der Matching-Zettel

Botschaften

  • Verbindliche Flächensparziele: Die Zielsetzung ist seit langem eine Forderung der Wissenschaft und es gibt mehrere Optionen (z.B. Flächenzertifikate). Es geht jetzt um eine politische Entscheidung.
  • Enteignungserleichterung bei längeren Leerständen: Auch dies wird schon länger gefordert, um Bodenspekulation zu begegnen und Innenentwicklung zu erleichtern. Für die kommunale Handlungsfähigkeit ist dies fast unabdingbar.
  • Vorgaben zur Bebauungsdichte in der Regionalplanung: Bebauungsdichte ist eine zentrale Stellschraube für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung und sie ist nur regional (oder auch landesweit) realisierbar.
  • Rechtliche Sicherung landwirtschaftlicher Flächen: Die Neuflächeninanspruchnahme betrifft regelmäßig landwirtschaftliche Flächen – ohne Berücksichtigung ihrer landwirtschaftlichen Qualität und Bedeutung für die Nahversorgung. Dies ist kontraproduktiv für eine nachhaltige Entwicklung.
  • Definition des Abfallbegriffs hinsichtlich Recyclings: Es geht darum, wiederverwertbare Reststoffe begrifflich und rechtlich von „Abfall“ abzugrenzen.
  • Einheitliche Regelung Ökopunktekonto: Dies ist ein typisches Beispiel, wie unterschiedliche Regelungen interkommunale und regionale Ansätze erschweren.
  • „Regionalität“ im Vergaberecht als Kriterium möglich machen: Für Resilienz und regionale Wirtschaftskreisläufe ist dies elementar. Allerdings stehen auch EU-Regelungen dagegen.
  • Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe: Viele Kommunen können ihre Ressourcen nur noch für Pflichtaufgaben einsetzen. Deshalb muss Klimaschutz Pflichtaufgabe werden.
  • Vorgaben zur sozialökologischen Transformation im ROG oder BauGB: Dies ist eine ähnliche Situation. Ohne Vorgaben halten sich Kommunen eher zurück.
  • Umsetzung des Green Deals im Bodenrecht: Gemeint ist vor allem Bodenrecht und die Regelungen zum Schadstoff-eintrag in den Boden und die Gewässer.
Zusammenfassung und Ausblick

Nadine Pannicke-Prochnow, Umweltbundesamt, wissenschaftliches Querschnittsvorhaben

Die Statuskonferenz 2022 wurde bewusst abseits klassischer Konferenzformate mit Vortragssessions, Posterausstellungen und kurzen Kaffeepausen gestaltet, um gezielt den Austausch und die Netzwerkbildung zwischen den Stadt-Land-Plus-Projekten anzuregen und zu fördern. Das war nach zwei Jahren Corona-bedingt eingeschränkter Kommunikation in Online-Formaten dringend notwendig und von den Verbundvorhaben gewünscht. Dementsprechend wird die vom Querschnittsvorhaben vorbereiteten innovativen Präsentationsformate von allen Verbundvorhaben vielseitig und anschaulich ausgestaltet und mit Leben gefüllt. Neben den Kurzpitches zu Highlights und Besonderheiten in den Verbundprojekten regen vor allem die Gallery Walks zum Informieren und Diskutieren an den Marktständen, aber auch abseits davon, an. Es ist beeindruckend, wie kreativ und greifbar die (Zwischen-) Ergebnisse von den verschiedenen Stadt-Land-Plus-Verbundvorhaben an den sehr unterschiedlich gestalteten Marktständen dargestellt und vermittelt werden, sei es z. B. durch konkrete Produkte und Materialien zum Anfassen, große Karten, Bilder und Poster, Videos und interaktive digitale Anwendungen. In Kombination mit der historischen Atmosphäre des Leipziger Felsenkellers ergeben sich das Knüpfen neuer und die Pflege vorhandener Kontakte fast wie von selbst. Daran möchten wir innerhalb der nächsten Monate anknüpfen.

Exkursionen

Exkursion: „Grün-Blaue Infrastruktur“

Mit dem Schiff „Weltfrieden“ begeben wir uns auf eine Zeitreise entlang der dynamischen Entwicklung Leipzigs nach 1989. Von Schrumpfung und Leerstand über die Trendumkehr in der Bevölkerungsentwicklung mit Zuzug hin zu einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung. Die Perspektive vom Wasser schärft dabei den Blick für wassersensible Stadtentwicklung sowie die Stadt-Land-Kooperationen in Bezug auf blau-grünen Infrastruktur.

„Regionale Siedlungsflächen“ & „Bergbaufolgelandschaften“ (zusammengelegt)

Wie kann ein geordnetes Wachstum von Wohnstandorten in der Region durch ein zwischen Kernstädten und Umlandkommunen abgestimmtes Wohnbauflächenkonzept realisiert werden? Diese Frage wollen wir während der Exkursion beleuchten, indem wir verschiedene Neubaugebiete in Leipzig besichtigen und besonders gelungene sowie problematische Herangehensweisen und Ergebnisse aufzeigen.

Im Südraum Leipzigs ist in den letzten 30 Jahren durch massive Transformationsprozesse aus Tagebaugebieten ein neuer Siedlungs- und Landschaftsraum entstanden, der neben Wohn- und Gewerbegebieten, Seen und Grünräumen auch vielerlei Freizeitaktivitäten, wie Festivals, einen Bootshafen oder den Freizeitpark Belantis aufweist. Die Exkursion wird an dem Landschaftsraum aufzeigen, wie durch ein ressourcenschonendes Landmanagement über administrative Grenzen hinweg Kulturlandschaftsgestaltung und Wohnflächenentwicklung sinnvoll miteinander verzahnt werden können.

Exkursion: „Regionale Nahrungsmittelkreisläufe“

Diese Exkursion führt über Zwischenstationen der regionalen Vermarktung von Nahrungsmitteln zum Wassergut Canitz im Nordosten Leipzigs. Als Tochterunternehmen der Wasserwerke Leipzig ist das vornehmliche Ziel der Schutz der Trinkwasserressourcen im Einzugsgebiet. Daher wird dort seit 1994 auf insgesamt 750 Hektar Fläche Ökolandbau betrieben. Umweltschonung und Bodenfruchtbarkeit stehen hierbei im Mittelpunkt.

Online-Reihe

Im Nachgang der Statuskonferenz folgt eine vierteilige Online-Reihe, bei der thematisch vertieft Ergebnisse aus den Verbundvorhaben vorgestellt und diskutiert werden. Die Dokumentation und Präsentationen der jeweiligen Veranstaltungen finden Sie hier:

Zurück